Kippenschnipper

Wer Kippen in die Gegend schnippt,
und so die Landschaft arg versippt,
dem haut was deftig auf die Rippen
und stopft ihm obendrein die Kippen
zum Fraß in seine Raucherlippen!
 Lo.


Dabei gab es einmal eine Zeit, in der eine weggeworfene Zigarettenkippe nicht lange auf der Strasse liegen blieb.  Ich habe noch bildhafte Kindheitserinnerungen daran, wie Erwachsene, meist Männer, auf der Straße permanent auf dem Bürgersteigen oder an den Bordsteinkantenrändern nach weggeworfenen Zigarettenkippen Ausschau hielten. War eine Kippe gefunden, verschwand sie sogleich in der Tasche. Und weil Filterzigaretten noch nicht so in Mode waren, war sicher, dass jede gefundene Kippe noch Resttabak enthielt, aus dem sich neue Zigaretten – notfalls mit Zeitungspapier – drehen liessen.

Wir Kinder haben das, meist durch Größere angestiftet, dann auch schon mal ausprobiert, aber so richtig „lecker“ war das nicht. Um aber dick damit angeben zu können, „auch schomma eine gepafft“ zu haben, reichte es aus.

Lange her….

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7 Antworten zu Kippenschnipper

  1. Herr Ösi sagt:

    Die billigsten Zigaretten in meiner Jugendzeit waren die Austria 3, kurz Dreier genannt. Eine seltsam oval geformte Zigarette, filterlos, die furchtbar stank. Den Geruch einer Dreier hast du tagelang an den Fingern gehabt… da half auch das Waschen nix… 😉

  2. Lo, in meiner Erinnerung ist dieses Kippensammeln auch noch stark vorhanden. Manchmal wünsche ich mir so strenge Regeln wie mit dem Kaugummi – wer den auf die Straße spuckt und erwischt wird, muss wohl kräftig zahlen. – Bei jetzigen Zigarettenpreisen ist es eigentlich verwunderlich, dass es nicht wieder Kippensammler gibt – bis jetzt sammeln sie nur Flaschen.

  3. quersatzein sagt:

    Ach, die alten Zeiten, als die Marlboro-Filmhelden noch alle rauchten und dafür bewundert wurden. :–)
    Die „Western“ sind auch ziemlich aus der Mode gekommen…
    Lieben Gruss,
    Brigitte

  4. nömix sagt:

    Dem Kippenschnipper, dem gebührt
    dass er dafür verhaftet wird
    und eingesperrt in den Arrest,
    damit er’s künftig unterlässt!

    (Kippensammler hießen in Wien früher Tschickarretierer, von Tschick = Zigarettenstummel, arretieren = in Verwahrung nehmen)

  5. tinderness sagt:

    Auch bei mir die Erinnerung an den Tschickarretierer, der gar nicht so sozial geächtet war wie heute. Profis sammelten die Filterlosen in Blechdosen und widmeten sich dann zuhause der Resteverwertung: ein durchaus ökologisches Unterfangen, sieht man vom gesundheitlichen Schaden für die Lungen der Konsumenten ab. Auch ich hebe die Tschicks heute wieder auf, wenn ich ihnen in Wald und Wiese begegne: der Filter wegen, die ein zentraler aber unterschätzter Bestandteil des heutigen Giftmülls sind, der auf unseren Wiesen und Wäldern und letztendlich in unseren Lebensmitteln landet. Und ja, die Austria 3, auch eine schöne Erinnerung aus den 50er und 60er Jahren!

  6. Heinrich sagt:

    Die Zigarette
    ist keine Nette.
    Macht in die Lunge Teer
    und dann geht gar nichts mehr.
    [/Reim ende]

    Weil immer weniger Menschen rauchen, hat man nun einen Virus erfunden, der die Lunge kaputt macht. Sonst leben die Mensch zu lange. Denn ohne Lunge kriegt man schlecht Luft und das ist blöd, weil die Luft eh schon schlecht ist, vermutlich weil die Lunge der Natur auch nicht mehr das ist, was sie mal war.
    Junge, Junge – immer diese Lunge!

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