RUHE BITTE!

Verdelli, hasse schomma gemerkt, datte bei allem, watte einkaufen kannz, ungefracht kostenlosen Krach und Getöse mit dazu kriss? Ohne, datte dat überhaupt willz?

Beie Werbepause im Fernsehen schreien se Dir noch auffem Weg nachem „Palast der Winde“ lautstark hinterher, datt allet MEEEGA! – SUPERGEIL! – ULTRA! – oder DER HAMMER! is. Da wirsse doch fast schon unsicher, weil Du beim Wasserlassen nich den geilen Mega-Superstrahl hinkriss! Et gibt einfach nix Normalet mehr. Nix, wat einfach nur gut ist. Und nich laut.

Selbss die billige Blutwurst beim Metzger is DER HAMMER!

Jau! Frach den Metzger mal, opper schomma versucht hat, mit seiner Hammer-Blutwurst ´nen Nagel inne Wand zu kloppen! Sach ich doch: Bekloppt. Heutzutage geht allet nur noch mit Getöse!

Oder hier: is ja wieder Wochenende. Da kloppen se Dir frühmorgens sonnen halben LKW voll bunte Werbebeilagen mit in die Zeitung, damitte auch schön bescheidweisst, watte noch unbedingt kaufen muss, wenne noch Geld über hass.

Tipp: am besten stoppste Dir am Frühstückstisch erss mal ein halbet Brötchen inne Ohren, weile vom Blättern  inner Reklame taub wirss:  Allet nur Knaller-Angebote!

Egal, ob Hackepeter, Hähnchen, Bratwurst – oder sogar Glasschiebetüren: allet knallt.

Dat einzige Refugium, wo et noch schön ruhich ist, is wohl dat stille Örtchen.

Et sei denn, Du hass vorher die Knaller-Bratwurst gegessen. Dann nich.

Bis die Tage!

 

 

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Ein Muss für jeden „Ruhri“: Kartoffeln kaufen in „Holland“.

Wie schön, datt et vom Ruhrgebiet nicht weit bis „nach Holland“ ist.
Wobei, dat stimmt nich so ganz: bis zur Niederländischen Grenze isset nich weit.
Maximal eine halbe Stunde, dann biste aber im „Königreich der Niederlande“ – und nich in Holland.
Nach Holland selbst isset sehr viel weiter, denn die beiden Provinzen Noord-Holland und Zuid-Holland befinden ganz weit im Westen der „Niederlande“.
Aber, et hat sich irgendwie so bei uns eingegraben, datt wir mal eben über die Grenze „nach Holland“ fahren,
und selbst viele Niederländer verwenden „Holland“ als Bezeichnung für ihr Land.

Ich mag „Holland“, und „die Holländer“. Als Menschen und auch als Käse.
Obwohl: die Sorte „Holländer Käse“ gibbt et eigentlich auch nich wirklich, hat sich aber zumindest bei uns im Ruhrgebiet ebenso eingebrannt:
„Frollein, geben Se mir mal hundert Gramm Holländer, ruhich am Stück!“
Dabei isset in Wirklichkeit meist „Maasdamer“ oder „Edamer“.
Egal: Ze zijn allemaal lekker… 🙂

Heute war ich wieder einmal in NL. In Venlo.
Ein Grund: Op zondag zijn de winkels geopend.
Die Geschäfte haben sonntags geöffnet.

Ein weiterer Grund: Kartoffeln!!!
Ja- ich gestehe: ich kaufe dort so gerne Kartoffeln.

Und dann verputze ich die mit richtich Schmackes sofort gleich vor Ort.
Ich kann nich anders.

Und so sieht meine „holländische“ Lieblings-Kartoffelsorte aus:

Natuurlijk met lekker frietsauze…

Also: Tot de volgende keer!
Dat ist  „Bis die Tage“ auf niederländisch.

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Soll se doch sauer werden…

Zugegeben: ich bin morgens am Frühstückstisch bestimmt nicht der wunderhübscheste Morgenmuffel unter der Sonne des Ruhrgebietes, weil mein Gesicht einfach etwas länger benötigt, um sich zu seiner vollen Schönheit zu ent“falten“.

Aber muss ich es mir gefallen lassen, dass mich die Kaffeesahne auslacht?

Nö. Und darum kommt sie jetzt auf die Heizung.
Da kann sie von mir aus sauer werden.
Wär doch gelacht.

Bis die Tage!

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Der Jogginghose Sinn.

So, liebe Nation, damit niemand sagt, er sei nicht rechtzeitig informiert worden: am Dienstag, den 21. Januar 2025 begeht die Welt wieder einmal den  TAG DER JOGGINGHOSE

An diesem Tag, weltweit als „International Sweatpants Day“ bekannt, zeigt sich Frau / Mann /  Kind von Welt den ganzen Feiertag über in diesem wunderbar bequemen Freizeit-Beinkleid. Auch – und besonders – in der Öffentlichkeit.

 „Wer eine Jogginghose trägt,
hat die Kontrolle über sein Leben verloren.“

Karl Lagerfeld

Die Meinung des Modeschöpfers sollte niemanden davon abhalten, diesen Tag würdig in bequemer Kleidung zu begehen. Zu Ehren dieses Tages widme ich ich allen Jogginghosenträger/innen der Welt dieses Gedicht:


Der Jogginghose Sinn.

Der Nutzen einer Jogginghose?
Sie dämpft den Schall und das Getose
von Winden, den warmen und den leisen,
die müffelnd das Gesäß umkreisen.
Sie hält mit Gasen, frisch vom Darm,
viel länger die Gebeine warm.

Schön dicht umschliesst ihr Gummizug
und schützt den Mann vor kaltem Zug,
die Knochen und auch sein Gemächt:
die Manneskraft bleibt ungeschwächt.

Dank Gummizug steigen auch Gase
nicht gleich hinauf bis in die Nase,
jedoch, zieht man die Hose aus,
haut´s einen um vor lauter Graus.

Doch mancher liebt die eignen Gase,
und wünscht, er hätte noch ´ne Nase,
um seinen Duft sich wegzuschnuppern.
Notfalls hilft auch, ihn einzutuppern.
So´n Furz hält länger in der Dose
als in der besten Jogginghose.

Mit ihr kann man auch unverholen
Kartoffeln aussem Keller holen,
sich auch mit ihr aufs Sofa legen,
man könnt mit ihr sich auch bewegen,
schön joggen – und recht sportlich sein,
doch das tritt sicher selten ein.

So quäl´ ich mich bei Nacht und Tage
mit dieser einen großen Frage:
Was ist der Jogginghose Sinn?

Ich weiss es nicht.
Ich steck´ nicht drin.
_________________________________________
© Lothar Lange…
…gestern noch dicht.
Heute Dichter.

 


Dieser Beitrag ist eine bearbeitete Wiederholung aus dem Jahre 2019   😉
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Pottwinter

Pottwinter
Et is Winter im Pott – Du biss inne Bude am Hocken,
und plötzlich, am Fenster, da siehsse zwei Flocken.
Du freust Dich und denkst: Jau! Gezz wird allet weiss!
Denkst an Rodeln und schlindern – mitte Blagen auffet Eis…

Doch dat, wat da folgt, dat is´n  grausigen Regen.
Da brauchsse Dich gar nich nach draußen bewegen.
Und bleibss weiter drin, inne Bude am Hocken.
Und freust Dich ´n bissken über zwei kleine Flocken…

**

gestern dicht.
heute dichter.

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Komisch.

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…mal so geträumt.

Moin!

Schneidend eisig kalt ist der Wind hier oben, und das Meer ist im Nebel kaum zu erkennen. Und heute war es schön stürmisch. So macht Nordsee Spaß.

So mutt datt!

Und wenn ich dann so in die Weite schaue, kommt mir eine lang erträumt schöne Vorstellung in den Sinn:

Einmal für eine längere Zeit am Meer wohnen.
Weit gucken.
Nix tun, ausser vielleicht am Strand sitzen, atmen – träumen und gucken.
Vielleicht einen Tisch an den Strand stellen, dazu einen Stuhl.
Und dort auf einer alten Schreibmaschine niederschreiben,
was mir beim Weitgucken so in den Sinn kommt.
Beim Weitgucken am Meer haben die Gedanken nämlich die seltene Chance,
in aller Ruhe zuende gedacht zu werden.
Und die Phantasie hat Narrenfreiheit.
Dazu ein leichter Wind…

Hoffentlich kackt mir dann keine Möwe auf die Schreibmaschine… 🦤

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Moin!

So sehen echte JEVER-Anhänger aus!

Gruß aussem Norden!

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Wunschzettel eines Familienvatters aus dem Ruhrgebiet – von W. Boschmann

Wunschzettel eines Familienvatters
aus dem Ruhrgebiet

von
Werner Boschmann

Heini kricht en Räppelken,
Pedder Schachtel Fluppen,
für Günnerken gibt Pulle Brisk,
da krichter keine Schuppen.

Trudi kricht en Hottemax,
Siggit son paar Knicker,
für Doddo gibt en Schmökerbuch,
wat se sich selb verklickert.

Oppa kricht en Hörgerät,
andern Oppa Schlappen,
für Omma gibt en neu Gebiss,
da tut dat Spachteln klappen.

Für Onkel Fritz ne Pulle Schnaps,
für Onkel Hebbert dito,
für Tante Olga gibbet nix,
die is seit jüngst finito.

Sittich Paul kricht Jod-S-Elf,
Hoppel Max Karotten,
für Kusselkopp, die Fledermaus,
da gibt ne Ladung Motten.

Son Fummel mit wat Pelzgedöns
kricht Eheweib, die Lilli,
und obendruff, kannze drauf an,
da leg ich noch en Brilli.

Nur für mich selb, nix hat gelegt
Christkindken aufe Seite.
Sonne Bagage aufen Hals –
da biss zu Weihnacht pleite!


Mit freundlicher Genehmigung
durch Werner Boschmann,
(Verlag Henselowsky Boschmann – Bücher vonne Ruhr)
https://de.wikipedia.org/wiki/Werner_Boschmann
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Spielzeugträume von damals… (3)

Header Blechautos

Vorfreude.
Ich will nicht bezweifeln, dass es sie noch gibt. Doch zu Zeiten, als das Geld noch sehr knapp war und eher dazu benötigt wurde, satt zu werden, war das Wünschen und das Hinträumen zu schönen Dingen für die meisten bestimmt intensiver – und länger anhaltend, weil auf manche Anschaffung erst mühsam hingespart werden musste.

Das Schaufenster des einzigen Spielzeuggeschäftes in Buer-Erle war meine Pilgerstätte. Ich träumte so sehr von dem glänzend roten Roller mit den dicken, cremefarbenen Ballonreifen, der dort im Fenster stand.  Stolze 37 Mark 50 sollte er kosten. Viel zu viel für meine Mutter mit ihrer kleinen Fürsorgeunterstützung. Und der Begriff Taschengeld war mir unbekannt. Der Wunsch blieb unerfüllt – und vielleicht darum auch bis heute unvergessen.

Schön war es, wenn meine Mutter mit mir einmal monatlich mit der Straßenbahn von Erle nach Buer fuhr, um dort an der Rathauskasse ihre Unterstützung abzuholen. Denn dann führte uns der Weg stets in das riesengroße Kaufhaus „Althoff“. Zum Gucken.

Die Rolltreppe in die Spielzeugabteilung im zweiten Obergeschoss war für mich eine Fahrt ins Paradies: alles, was man sich als Kind nur wünschen kann, war dort zu finden. Und wenn ich Glück hatte, sprang für mich doch noch ein kleines, aber wirklich nur kleines Spielzeugauto, und einmal auch eine kleine Mundharmonika dabei hera

So sahen einst die Spielzeug-Seiten der Kaufhauskataloge aus:

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Die Erinnerungen an meine unerfüllten Spielzeugwünsche schlummerten in mir, bis ich eines Tages (1984) jemanden traf, der altes Blechspielzeug sammelt. Als er mir seine Schätze zeigte, war ich wie elektrisiert: all´die schönen bunten, schnurrenden und ratternden kleinen Autos, die ich mir als Kind so sehr gewünscht habe! In bespieltem Zustand mit Gebrauchsspuren, oder auch noch originalverpackt. In Kartons und Seidenpapier. Zum vorsichtigen Anfassen.

Bis zu diesem Tag hatte ich noch nie etwas gesammelt, doch dann hatte es mich gepackt: ich ging auf Schatzsuche, fragte in alten, noch inhabergeführten Spielzeugläden nach, suchte auf Flohmärkten, in An-und Verkaufsläden – und wurde fündig. Aber auch um so manche gute alte Mark ärmer. Wenn ich dann ganz glücklich so einen alten Schatz nach Hause trug, freute ich mich schon darauf, es in die Hand nehmen zu können, vorsichtig zu reinigen, in Gang zu setzen, und mir so ein kleines Stückchen Kindheit zurückzuholen.

So, nun krame ich mal weiter in meinen Spielzeugschatzkisten herum und bin gespannt, was ich demnächst zutage fördern werde.

Bissi Tage!

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