Pottwinter

Pottwinter
Et is Winter im Pott – Du biss inne Bude am Hocken,
und plötzlich, am Fenster, da siehsse zwei Flocken.
Du freust Dich und denkst: Jau! Gezz wird allet weiss!
Denkst an Rodeln und schlindern – mitte Blagen auffet Eis…

Doch dat, wat da folgt, dat is´n  grausigen Regen.
Da brauchsse Dich gar nich nach draußen bewegen.
Und bleibss weiter drin, inne Bude am Hocken.
Und freust Dich ´n bissken über zwei kleine Flocken…

**

gestern dicht.
heute dichter.

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Komisch.

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…mal so geträumt.

Moin!

Schneidend eisig kalt ist der Wind hier oben, und das Meer ist im Nebel kaum zu erkennen. Und heute war es schön stürmisch. So macht Nordsee Spaß.

So mutt datt!

Und wenn ich dann so in die Weite schaue, kommt mir eine lang erträumt schöne Vorstellung in den Sinn:

Einmal für eine längere Zeit am Meer wohnen.
Weit gucken.
Nix tun, ausser vielleicht am Strand sitzen, atmen – träumen und gucken.
Vielleicht einen Tisch an den Strand stellen, dazu einen Stuhl.
Und dort auf einer alten Schreibmaschine niederschreiben,
was mir beim Weitgucken so in den Sinn kommt.
Beim Weitgucken am Meer haben die Gedanken nämlich die seltene Chance,
in aller Ruhe zuende gedacht zu werden.
Und die Phantasie hat Narrenfreiheit.
Dazu ein leichter Wind…

Hoffentlich kackt mir dann keine Möwe auf die Schreibmaschine… 🦤

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Moin!

So sehen echte JEVER-Anhänger aus!

Gruß aussem Norden!

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Wunschzettel eines Familienvatters aus dem Ruhrgebiet – von W. Boschmann

Wunschzettel eines Familienvatters
aus dem Ruhrgebiet

von
Werner Boschmann

Heini kricht en Räppelken,
Pedder Schachtel Fluppen,
für Günnerken gibt Pulle Brisk,
da krichter keine Schuppen.

Trudi kricht en Hottemax,
Siggit son paar Knicker,
für Doddo gibt en Schmökerbuch,
wat se sich selb verklickert.

Oppa kricht en Hörgerät,
andern Oppa Schlappen,
für Omma gibt en neu Gebiss,
da tut dat Spachteln klappen.

Für Onkel Fritz ne Pulle Schnaps,
für Onkel Hebbert dito,
für Tante Olga gibbet nix,
die is seit jüngst finito.

Sittich Paul kricht Jod-S-Elf,
Hoppel Max Karotten,
für Kusselkopp, die Fledermaus,
da gibt ne Ladung Motten.

Son Fummel mit wat Pelzgedöns
kricht Eheweib, die Lilli,
und obendruff, kannze drauf an,
da leg ich noch en Brilli.

Nur für mich selb, nix hat gelegt
Christkindken aufe Seite.
Sonne Bagage aufen Hals –
da biss zu Weihnacht pleite!


Mit freundlicher Genehmigung
durch Werner Boschmann,
(Verlag Henselowsky Boschmann – Bücher vonne Ruhr)
https://de.wikipedia.org/wiki/Werner_Boschmann
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Spielzeugträume von damals… (3)

Header Blechautos

Vorfreude.
Ich will nicht bezweifeln, dass es sie noch gibt. Doch zu Zeiten, als das Geld noch sehr knapp war und eher dazu benötigt wurde, satt zu werden, war das Wünschen und das Hinträumen zu schönen Dingen für die meisten bestimmt intensiver – und länger anhaltend, weil auf manche Anschaffung erst mühsam hingespart werden musste.

Das Schaufenster des einzigen Spielzeuggeschäftes in Buer-Erle war meine Pilgerstätte. Ich träumte so sehr von dem glänzend roten Roller mit den dicken, cremefarbenen Ballonreifen, der dort im Fenster stand.  Stolze 37 Mark 50 sollte er kosten. Viel zu viel für meine Mutter mit ihrer kleinen Fürsorgeunterstützung. Und der Begriff Taschengeld war mir unbekannt. Der Wunsch blieb unerfüllt – und vielleicht darum auch bis heute unvergessen.

Schön war es, wenn meine Mutter mit mir einmal monatlich mit der Straßenbahn von Erle nach Buer fuhr, um dort an der Rathauskasse ihre Unterstützung abzuholen. Denn dann führte uns der Weg stets in das riesengroße Kaufhaus „Althoff“. Zum Gucken.

Die Rolltreppe in die Spielzeugabteilung im zweiten Obergeschoss war für mich eine Fahrt ins Paradies: alles, was man sich als Kind nur wünschen kann, war dort zu finden. Und wenn ich Glück hatte, sprang für mich doch noch ein kleines, aber wirklich nur kleines Spielzeugauto, und einmal auch eine kleine Mundharmonika dabei hera

So sahen einst die Spielzeug-Seiten der Kaufhauskataloge aus:

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Die Erinnerungen an meine unerfüllten Spielzeugwünsche schlummerten in mir, bis ich eines Tages (1984) jemanden traf, der altes Blechspielzeug sammelt. Als er mir seine Schätze zeigte, war ich wie elektrisiert: all´die schönen bunten, schnurrenden und ratternden kleinen Autos, die ich mir als Kind so sehr gewünscht habe! In bespieltem Zustand mit Gebrauchsspuren, oder auch noch originalverpackt. In Kartons und Seidenpapier. Zum vorsichtigen Anfassen.

Bis zu diesem Tag hatte ich noch nie etwas gesammelt, doch dann hatte es mich gepackt: ich ging auf Schatzsuche, fragte in alten, noch inhabergeführten Spielzeugläden nach, suchte auf Flohmärkten, in An-und Verkaufsläden – und wurde fündig. Aber auch um so manche gute alte Mark ärmer. Wenn ich dann ganz glücklich so einen alten Schatz nach Hause trug, freute ich mich schon darauf, es in die Hand nehmen zu können, vorsichtig zu reinigen, in Gang zu setzen, und mir so ein kleines Stückchen Kindheit zurückzuholen.

So, nun krame ich mal weiter in meinen Spielzeugschatzkisten herum und bin gespannt, was ich demnächst zutage fördern werde.

Bissi Tage!

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Spielzeugträume von einst… Teil 2

Wieder ist Weihnachtszeit,
und mit diesem Fest kommen auch gern Erinnerungen an die eigene Kindheit auf.
An Vorfreude, Wunschzettel und die Frage, was da wohl unterm Tannenbaum liegen wird….

Header Spielzeug Magischer Roboter

In meinen Kisten und Koffern schlummert noch einiges an altem Spielzeug, das ich hin und wieder gern in die Hand nehme, es befühle, betrachte, wie zum Beispiel diesen „Magischen Roboter“, der auf spielerische Weise Wissen vermittelte:

Dieses Spiel mit vielen auswechselbaren Frage- und Antwortbögen zu Themengebieten von Allgemeinwissen bis zur Literatur, Geschichte und Naturkunde wurde in den frühen 50er Jahren vom Verlag Schmidt-Spiele in München herausgebracht und war auch bei den Erwachsenen sehr beliebt.

Der Roboter wird auf der linken Spielseite in eine drehbare Vertiefung eingesetzt und so gedreht, dass sein Stab auf eine Frage zeigt. Auf der rechten Seite gibt es die Antworten, dort wird der Roboter nach der Fragestellung einfach auf den Spiegel gestellt und wie von Zauberhand dreht der Roboter sich und zeigt mit seinem Stab auf die richtige Antwort.


Es gab aber auch Spielzeug, vor dem ich als kleiner Bengel richtig Schiss hatte. Mein etwa zehn Jahre älterer Bruder kam eines Tages (etwa 1957) mit einem Spielzeugpanzer nach Hause, zog ihn mit dem Schlüssel auf und ließ den Panzer immer wieder direkt auf mich zufahren: aus der Kanone sprühten Feuerfunken – ich hatte lange Zeit panische Angst davor.

Viele Jahrzehnte später stolperte ich auf einem Flohmarkt über diesen kleineren Ableger davon, der aus den 50ern/50ern stammt. Obwohl es nicht das Spielzeug ist, das ich mag, habe ich es aus reiner Nostalgie dann doch mitgenommen:

Der Panzer wird mit einem Schlüssel aufgezogen, dann fährt er (auch bergauf), die Haube öffnet sich, der Kopf des Schützen oder Panzerfahrers guckt heraus, dann sprühen Funken aus der Kanone, unter der sich ein kleiner Feuerstein befindet, der wie beim Feuerzeug durch ein rauhes metallenes Rädchen gerieben wird.


Der heutige Griff in meine Spielzeugkiste ist etwas wahllos, darum finden sich hier zwei Fahrzeuge, die es bereits vor vielen Jahrzehnten von der Firma Schuco gab, und die als kleine technische Wunderwerke galten.

Diese beiden sind Replikas, also Nachbauten, die der STERN einmal in einer Sonderauflage vor etwa zwanzig Jahren auf den Markt brachte. Nicht uralt, aber wunderschön anzuschauen, oder?

Wird gern in loser Folge fortgesetzt.

Schöne Weihnachtstage!


Diese nostalgischen Spielzeug-Beiträge hole ich gern auch immer wieder um die Weihachtszeit hervor…

 

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Kinder-Weihnachtswünsche – Spielzeug in den 50ern

header kuessende puppen

Und wieder begebe ich mich zu Hause auf Schatzsuche.
Vor vielen Jahren packte mich das Sammelfieber nach altem Spielzeug von der Art, welches ich als Kind nicht haben konnte, weil zu Hause schlicht das Geld dafür fehlte. Im Laufe der Zeit kamen viele schöne Stücke zusammen, und wie das so im Leben ist: irgendwann beanspruchen Familie, Beruf und andere neue Interessen auch ihren berechtigten Platz, und das Fieber lässt nach. Die gefundenen Schätze schlummern dann gut verpackt in Kisten und Koffern und geraten etwas in Vergessenheit.

Nun habe ich die Zeit, diese Schätze wieder zu heben – und wirklich: so mancher Karton birgt Dinge, die ich im Laufe vieler Jahre schlicht vergessen habe. Und somit kommt das Öffnen einiger Kartons tatsächlich einer Schatzsuche gleich. Spannend.

Und ebenso, wie mich damals in meiner Kindheit meine Freunde mit ihren Spielsachen mitspielen ließen, will ich heute gern auch mein Sammelsurium hier in loser Folge zum Betrachten und Erinnern teilen.

Dieses magnetische Puppenpaar aus den 50ern will zunächst wohl nichts voneinander wissen. Erst, wenn man die Beiden ein wenig zueinander dreht, scheinen sie Interesse füreinander zu haben – und dann geht es auch ganz schnell: zack! Und: Kuss!

Tja, wer sich in den 50ern schon so leidenschaftlich küsste, dazu noch in aller Öffentlichkeit (!), der war dem damals üblichen „Heiratenmüssen“ ja schon verdammt nahe. Also musste auch bald eine Wohnung her. Natürlich modern eingerichtet. Eine Spülmaschine war um 1955 aber noch eine absolute Seltenheit:

Dieser Kinder-Geschirrspüler der Blechspielzeugfirma Seidel aus Zierndorf bei Nürnberg stammt aus den frühen 60er Jahren und konnte sogar mit Wasser befüllt werden. Mit der Kurbel wurde dann per Handbetrieb das Puppengeschirr gewaschen. Der Schlauch an der linken Seite diente dem Ablassen des Wassers.

Ob unser geschirrspülendes Paar wohl auch das Talent zum Wohlstand hatte?
Mit diesem Spiel (Flohmarktfund, vermutlich 60er Jahre) hätte es sich zumindest schlau machen können, wie es zu Zeiten des Wirtschaftwunders und der Pettycoats mit dem lieben Geld so funktioniert. Es ist dem MONOPOLY sehr ähnlich: man kauft Häuser, zahlt Steuern und kann sogar ins Gefängnis kommen.

Falls es mit dem Wirtschaftswunder der Beiden geklappt haben sollte, könnten sie sich vielleicht auch ein schickes Auto geleistet haben: mit Uhrwerksantrieb (Schlüssel zum Aufziehen) und lenkbar.

Huki  Kienberger Blechauto HK-204 (etwa 1945-1950)

Während meiner Sammelzeit habe ich mir auch viele Details der Spielzeuge, ihrer Fertigung,  der Historien der oftmals nicht mehr bestehenden Spielzeughersteller, wie Schuco, Bing, Gama, Huki usw. angelesen. Heute freue ich mich einfach aufs Öffnen meiner Schatzkisten und aufs Bestaunen ihres Inhaltes.

Bissi Tage!

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Wat immer Du auch futterst: bedenke dat Ende!

Verdelli,
gezz kommen wieder diese Tage, wo Du gar nich anders kannz,
als allet schön ordentlich aufzuessen, watte allet so an Leckerem auffen Teller kriss.
Et soll ja auch schon beim ollen Moses inner Bibel stehen, datt man sein Brot essen soll, bis man schwitzt. Oder so ähnlich.

Und da hat mein Discounter, der all die leckeren Weihnachtssachen im Angebot hat, sein Sortiment dieset Jahr mal so richtich passend dafür zusammengestellt:

Was macht die Klobürste beim Spekulatius?

Wat auch immer du futterst: bedenke dat Ende.


Macht Euch ´n schönen Tach!
Und…  bis die Tage!

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Ein Buch! Ein Buch! SOUNDS OF RUHRGEBIET – von Zepp Oberpichler

Ich habe Zepp Oberpichler zum ersten Mal im November 2019 bei einer Lesung im Schloss Oberhausen mit Werner Boschmann erlebt: lässig dastehend mit seiner Gitarre begleitete er die Lesung musikalisch. Werner Boschmann animierte das Publikum, eigene Musikwünsche abzugeben: Zepp würde – und könnte wirklich alles spielen, was auch stimmte.

Damals ahnte ich noch nicht, dass sich unsere Wege immer wieder einmal kreuzen werden: meist bei stimmungsvollen Lesungen mit Ruhrgebiets-Autoren in heimischen Buchhandlungen, und später sogar einmal zu einer mir gewidmeten Podcast-Episode in seinem Duisburger Tonstudio, aus dem heraus er Menschen aus dem Ruhrgebiet weltberühmt macht….

Mein Versuch, Zepp in wenigen Worten zu beschreiben, scheitert einfach schon an dessen Vielseitigkeit: Musiker, Podcaster, Durian-Werbeagentur-Betreiber, Plattenladen-Chef, Buchautor und bekennender Ruhrgebietler: bodenständig, offen und freundlich – ein „Tofften“, wie man hier zu sagen pflegt.

Und nun hat Zepp ein ganz besonderes Buch mit „Musik aus dem Ruhrgebiet“ herausgebracht:

 – SOUNDS OF RUHRGEBIET –

Hier ein ganz frisches Video dazu:

 

Zepp Oberpichler (Hg.)
Sounds of Ruhrgebiet
Verlag Henselowsky Boschmann, Bottrop
208 Seiten | geb. | viele Fotos | sehr farbig
ISBN 978-3-948566-20-3
19,80 €

Aus dem Klappentext: Musikerinnen und Musiker aus dem Ruhrgebiet haben es, solo oder in Bands, immer wieder geschafft, national wie international Bekanntheit, Erfolg und Wertschätzung zu erringen. Mit einigen von ihnen hat Zepp Oberpichler gesprochen: frei von der Leber weg. Willi Wucher (Becks Pistols), Stefan Stoppok, Wulf Schneider (The Zarths), Christiane Schaefer-Winkelmann (Film: Punk in Duisburg), August Koslowski (Herne 3), Stefan Kleinkrieg (Extrabreit), Stefan Josefus (Franz K.), Tommy Finke, Crocker (Upright Citizens), Peter Bursch. (Bröselmaschine) Zepp Oberpichler ist Autor, Musiker, Podcaster, Plattenhändler und Ruhrgebietler.

Bücher passen wunderbar unter Weihnachtsbäume, so hört man hin und wieder…..
Da kann wat dran sein…


Unbezahlte Werbung:
wenn ich hier hin und wieder ein Buch beschreibe, das mir gefällt, so geschieht dieses stes ohne wirtschaftliches Interesse meinerseits, ohne Beeinflussung meiner Meinung und grundsätzlich ohne Gegenleistung, ausser vielleicht, dass die Freude der Autoren/ der Autorin/nen darüber mein ach so altes Herz erfreut. In diesem Fall ganz besonders…  Alles klar? 

 

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