Liebe Umtauschgemeinde!


Liebe Umtauschgemeinde!
Ich rufe Euch zu:
„Freuet Euch: es ist endlich wieder soweit!“,
denn die Tage, auf die wir alle so sehnsüchtig gewartet haben,
sind nun gekommen:

>> Die Umtausch-Tage des Jahres 2025 <<

Puppe

Der erste unserer höchsten Feiertage fällt in diesem Jahr auf MONTAG, den 29. Dezember 2025

Und so haben wir auch noch den DIENSTAG, 30. Dezember 2025, und zum guten Schluss sogar noch den halben Silvestertag, uns am Tauschen zu berauschen.

Jedoch, liebe Schwestern und Brüder, sollten wir den 24. Dezember dabei nicht minder achten. Ist er doch der Tag, an dem wir jährlich unsere Umtausch-Objekte endlich in Händen halten können.

Einige schwere Opfer
sind dafür zu erbringen, fürwahr!

So wurde mir von Zwangsgesang, Gedicht-Aufsagen und von üppigem Essen mit unvermeidbaren Anverwandten berichtet;
ein Gemeindemitglied ist gar von einem Kind mit Blockflötenklängen gefoltert worden!

Aber, wie sagte schon der englische Philosoph Herbert Spencer?
„Der Mensch ist entweder Opfer seines Schicksals
oder Meister seiner Bestimmung“

Unsere Bestimmung ist die Hingabe an den Umtausch, denn all die geschenkten Scheußlichkeiten an ihren alten Platz zurückzubringen
erfüllt uns mit echter Freude und Befriedigung.

All die Kassenbons, Garantiescheine und Originalverpackungen
gehen den Weg, den wir für sie bestimmt haben:
Zurück in die verführerischen Tempel des Konsums.
In die Regale der Abscheulichkeiten.

Und ich sage Euch:
unsere Portemonnaies werden sich füllen mit Mammon, Kohle, Zaster, Knete.
Und wir werden all dieses schöne Geld dazu nutzen,
uns davon wunderbare Dinge nach unserem eigenen Geschmack zu kaufen.
Ja! Es ist wieder einmal wunderbar!

Frohlocket!
Wahrlich, die Umtauschtage sind der gerechte Lohn
für all die Lebkuchenberge, Gesänge und Tannennadeln.

Unsere Losung für die Umtauschtage 2025:
„Kein Weihnachtsengel jetzt mehr rauscht,
– ab Montag, da wird umgetauscht!“

findet nun zu ihrer Bestimmung.

So gehet hin, Schwestern und Brüder,
tauschet um und mehret Euch!

Saleluja!

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Weihnachtswünsche in den 50ern. Kinder- und Erwachsenenträume. Zum Erinnern…

In einer meiner Schatzkisten schlummert eine alte Ausgabe der HÖRZU vom 10. Dezember 1955. Gestern kramte ich sie wieder einmal hervor, um darin zu blättern: und sofort tauchte ich ein in die Zeit der Pettycoats und des Wirtschaftswunders. Eine Zeit, in der es begann, in Deutschland so langsam wieder bergauf zu gehen, und in der die Weihnachtswünsche noch bescheiden ausfielen, wie man hier in den Anzeigen von 1955 sehen kann.

Ein Stück Palmolive-Seife zu DM 1,50 als glücklichmachendes Weihnachtsgeschenk für die Frau, oder besser noch, die Luxusversion mit drei Seifenstücken im Geschenkpaket zu DM 2,25

Und damit auch der Herr des Hauses zu Weihnachten glücklich ist, bekommt er einen Gilette-Rasierapparat zu DM 5,00 mit durchsichtigen Kunststoffetui in hübscher Weihnachtsverpackung unter den Baum gelegt. „Darüber freut er sich bestimmt“, verspricht die Werbung von damals.

Das Festmahl an Heiligabend bestand meist aus Kartoffelsalat mit Würstchen,  und wer sogar schon ein Rundfunkgerät besaß, genoss das Mahl bei weihnachtlichen Klängen aus dem Radiolautsprecher.
Wir hatten kein Wohnzimmer, sondern nur eine kleine Wohnküche mit einem Kohleofen darin, und wenn die Herdplatte rot glühte, streuten wir ein paar Tannennadeln darauf, damit es schön weihnachtlich duftete.

Und was das Christkind in den 50ern so alles an Spielzeugträumen „im Angebot“ hatte, habe ich hier einmal zusammengestellt, und weiter unten sind Links zu meinen bisherigen nostalgischen 50er-Jahre-Spielzeugtraum-Beiträgen zu finden…

Viel Freude beim Betrachten und Erinnern!
Allen eine richtig schöne Weihnachtszeit!

Kinder-Weihnachtswünsche – Spielzeug in den 50ern

Spielzeugträume von einst…

Spielzeugschätze damals: Knatterboot & Haribo-Flieger

Spielzeugträume von damals… (3)

Kinderträume aus Blech in den 50ern und danach.

Spielzeugträume (5) damals…


Das Schönste im Leben ist der Wunsch  –  das Nächstschönste die Erfüllung.
Margaret Mitchell

 

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Maria, die Trümmerfrau aus dem Rama-Karton.

Header Rama2

Seit ungezählten Jahren schlummert in unserem Keller ein uralter Rama-Karton, der nur einmal im Jahr – in der Adventszeit – hervorgeholt und vorsichtig geöffnet wird, denn darin befindet sich ein uralter kleiner Holzstall und in alte Zeitungen eingewickelte bunte Krippenfiguren aus Pappmaché, die schon den zweiten Weltkrieg überstanden haben.

Nicht aber Kriegsfolgen, sondern vier Kinder-Generationen sind für den Gesamtzustand der alten Figuren verantwortlich: dem Hirtenhund fehlen beide Ohren, dem Esel wurde zumindest eines wieder angeklebt, die Beine des Kamels haben schon viele Frakturen erlitten, aber UHU sei dank ist das olle Höckertier immer noch standfest. Maria, die recht gut erhaltene Trümmerfrau, ihr ollen Jupp und der kleine Hosenscheißer in der Krippe sehen trotz ihres hohen Alters immer noch ganz prima aus.

Doch richtig spannend sind die alten Zeitungen, die die heilige Sippschaft umhüllt, um sie vor Bruchschäden zu schützen. Diese sind aus dem Jahr 1982 und 1986.

Das Angebot der 0,7 l-Flasche Mariacron zu DM 11,99 passt zur heiligen Familie wie das Kamel zur Nachricht über den günstigen Benzinpreis (DM 1,21 für den Liter Normalbenzin). DM = Deutsche Mark. Die Älteren werden sich noch erinnern.  Ja, und die drei Könige entpuppen sich tatsächlich als Orient-Teppichhändler. Mit 50% Rabatt. Selbstverständlich..

Und hätte Maria bei dem Angebot, einen OPEL-Kadett „Silver-Jet“, metallic  1,3 Liter Normalbenzin, 3-türig, Luxus  für nur DM 13.350.- zu erstehen, nicht vielleicht doch auf den Esel verzichten können? Notfalls auf Raten mit einem „Superzins“ von nur 11,5 % effektiv?
Gut, vielleicht aber ahnte die Maria damals schon, dass ihr Sohn später einmal in Jerusalem alle Händler und Geldwechsler aus dem Tempel scheuchen wird. Vielleicht gab es damals aber auch noch keine Autos, oder es waren noch Monatsraten auf dem Esel offen?
Wer weiß?

Aber, was ist das denn da?

Guck mal: da! Ganz unten im Rama-Karton!
Lametta? Tatsächlich. Lametta-Reste.

Ramakarton Kohlenspott (2)

Dann stimmt es ja doch, was Opa Hoppenstedt bei Loriot zu Weihnachten 1976 ausrief:

„FRÜHER WAR MEHR LAMETTA!“

Also!
Auf in die besinnungslosen Tage!


Nachtrag Dezmber 2025

Der Rama-Karton ist immer noch in Gebrauch, und die alten Zeitungen schützen weiterhin die Figuren. Dieses ist ein sehr sorgfältig recycelter Beitrag aus dem Jahre 2017,
sekundenkleberfrei. W
egen Umwelt, Planetenrettung, Grünen-Beruhigung und so.
Lo.

 


 

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Ein Nacktfoto vom Bullemann.

Verdelli, wat hatten wir früher Schiss vor dem Bullemann!

Na? Wer kennt ihn noch?

Hier ein Nacktfoto von ihm. „Nackich“ sieht er noch viel, viel schlimmer aus, als wir verängstigten Kohlenpott- Kinder ihn uns jemals haben vorstellen können! In Gelsenkirchen-Horst hat man ihm ein Denkmal gesetzt, und ihn zur Strafe, weil er Generationen von Ruhrgebietskindern in Angst und Schrecken versetzt hat, „nackich“, also ohne Klamotten ganz hoch oben auf einen Turm der Zeche Nordstern gesetzt.

Dat hatter gezz davon, der doofe olle Bullemann!

Hier mehr über den Bullemann, den einstigen Kinderschreck des Ruhrgebiets:

  Angst vor dem Bullemann.

 

Bis die Tage!

Psst…, bald kommt das Christkind.

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Gestatten? Die Bottrobbe, die Königin der Köttelbecke…

So, gezz gibt et wat auf die Ohren – und darauf bin ich auch ein wenig stolz.
Für das neu erschienene Buch „Crashkurs Ruhrgebiet“ durfte ich mit einigen Geschichten dabei sein. Und so habe ich, als die Muse mich einmal küsste, das „Ruhrgetier“ erfunden: eine Ansammlung ganz besonderer Tiere, die es nur hier bei uns im Pott gibt.
Zum Beispiel die BOTTROBBE, die in Bottrop in der Köttelbecke lebt, und hin und wieder die Stadt unsicher macht, wenn sie pitschenass und stinkend durch Bottrops Straßen zieht.

Tja, und vor einigen Tagen küsste mich die Muse noch einmal… und so entstand plötzlich aus lauter Jux ein verrückter kleiner Liedtext, den Werner Boschmann in seinem Bottroper Verlag „Vonne Ruhr“ sofort in einen fetzigen Hit verwandeln ließ.
Nun hoffe ich darauf, alle Musikpreise abzuräumen, zumindest aber eine goldene Schallplatte.

>>> DIE BOTTROBBE oder DIE KÖNIGIN DER KÖTTELBECKE!




 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Hört bitte selbst:
https://youtu.be/qlXC0DeMIjU?si=mqqwpr1K_951KSIy

 Ganz viel Spaß!

 

 


 Hier alle Infos über das Buch“Crashkurs Ruhrgebiet“:
https://www.vonneruhr.de/crashkurs_ruhrgebiet.html

192 S. | geb. | Schutzumschlag
ISBN 978-3-948566-26-5
€ 14,90 Euro
Verlag Henselowsky Boschmann
Bücher vonne Ruhr
Schützenstraße 31 46236 Bottrop
Email: post@vonneruhr.de

Absolute Leseempfehlung!
Viel Spaß bei der Lektüre!


* Unbezahlte Werbung.
Hinweis „Unbezahlte Werbung“:
Wenn ich hier hin und wieder ein Buch beschreibe, das mir gefällt, so geschieht dieses stes ohne wirtschaftliches Interesse meinerseits, ohne Beeinflussung meiner Meinung und grundsätzlich ohne Gegenleistung, ausser vielleicht, dass die Freude der Autoren/ der Autorin/nen darüber mein ach, so altes Herz erfreut. In diesem besonderen Fall bin ich durch meine Freude am Mitschreiben und mit einem vom Verkauf unabhängigem Autorenhonorar abgefunden. Alles klar?
Lothar Lange
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„Kein´ bissken Schiss vor frische Luft und blauen Himmel!“ – Über die tapferen Ruhrgebietler.

Eigentlich strunzen* wir im Ruhrgebiet mit unseren guten Eigenschaften nicht, aber die Welt in Unkenntnis darüber zu lassen, datt im Pott die tapfersten Menschen Deutschlands leben? Dat wäre ja auch irgendwie….  … vorsätzlich unterlassene Bildungsleistung anne Mitmenschen.

Also muss et hier einmal gesagt werden: Im Ruhrgebiet leben wirklich die mutigsten Menschen Deutschlands – echte Helden des Alltags, die richtig Großet ertragen, ohne zu jammern.

Wir halten wat aus, wat anderen längst den Mut rauben würde: grüne Wiesen, blauer Himmel und frische Luft!

Dat isso! Wo früher wunderbar majestätische Kohleberge ihre Schatten warfen und der Himmel sich im Grauton versteckte, Stahlgeräusche, dat laute Zischen der Dampfloks, dat dumpfe Rollen der Kohlenzüge unsere permanente Geräuschmelodie war, müssen wir heute mit Vogelgezwitscher klarkommen. Eine Zumutung!

Und dat Schlimmste: et stinkt im Pott überall nach frischer Luft!

Doch wir hier im Revier? Wir packen dat weg. Wir gehen raus, schauen mutig über weitläufige grüne Parks und renaturierte Emscher-Auen und sagen tapfer: „Jau, dat is schon allet irgendwie komisch, aber wat willze machen…? Vielet, wat einmal war,  is nich mehr!“

Köttelbecke - Foto Lothar Lange (Kohlenspott)

Zum Beispiel unser Köttelbecken-Parfüm: seine schwere Süße, diese heimische Mischung aus Zechenwasser, faulen Eiern, Schlamm und totem Kleingetier.  Is gezz einfach unterirdisch verlegt. Und wir? Wir gucken inne Röhre, weil man uns den vertrauten Duft unter der Nase einfach so weg-verbuddelt hat.  Hätten se wenigstens vorher noch wat in kleine Püllekes abfüllen können. Dat wär beie Parfümerie Douglas als „Kanal No.5“ der Renner gewesen. Gezz isset zu spät.

Und? Hört man uns jammern oder klagen? Nix! Höchstens mal ein kleinet Koppschütteln darüber, datt sogar die Tauben inzwischen sauberer aussehen, als früher bei uns die Sonntagshemden. Die Älteren werden sich noch an Waschküche und Persil erinnern: Grau war bei uns dat weißeste, wat überhaupt möglich war. Auch vorbei.

Schlachlöcher auffe Fahrbahn? Gab et früher kaum. Und warum? Weil sich früher sofort irgend ein Zechenkumpel erbarmt hätte: einfach einmal kräftig auf dat Schlachloch draufgespuckt, und dat Loch war zu. So viel Teer und Kohlenstaub  hatten die Kumpels früher inne Lunge. Und gezz? Gezz haben wir frische Luft. Aber auch mehr Schlachlöcher! 

Und trotzdem halten wir durch – mit Mut, Herz und’n Frühstück, dat mindestens aus´m Pott Kaffee, Currywurst oder zur Not auch ´ner Knifte mit dick Butter besteht.

Denn wenn einer damit klarkommt, dat bei uns inne Landschaft statt Kohleberge gezz Blumen wachsen, dann ist dat der Pott. Widerstandsfähig, unkaputtbar und immer’n lockeren Spruch auffe Lippen. Wer sowat Schlimmet wie Frischluft aushält, der fürchtet nix mehr.  Und so stehen wir da, wir Ruhrpottlerinnen und Ruhrpottler, und tragen unsere staubgraue Geschichte im Herzen – und unseren Stolz im „Hömma!“

Wer mehr über uns erfahren möchte: dem sei unser frisch gedrucktet Buch „Crashkurs Ruhrgebiet“ * annet warme Herz gelegt. Von Ruhrgebiets-Menschen mit einem hohen Maß an Ehrlichkeit, Humor und Herzblut geschrieben .

Kostet nicht viel, macht aber schlau und fröhlich.  

Also: bis die Tage!


*strunzen =  Ruhrdeutsch für Prahlen, Angeben, sich zu rühmen,  protzen,- oder einfach: „auffe Kacke hauen“
*Köttelbecke = umgangssprachlich. Bezeichnung aus dem Ruhrgebiet für einen ehemals natürlichen Bach (wie die Emscher), der durch die Industrialisierung und den Bergbau zu einem schmutzigen Abwasserkanal umfunktioniert wurde, der Fäkalien und Schmutz aus Haushalten und Industrie transportierte und stark nach Fäkalien roch
*Unbezahlte Werbung = Wenn ich hier hin und wieder ein Buch beschreibe, das mir gefällt, so geschieht dieses stes ohne wirtschaftliches Interesse meinerseits, ohne Beeinflussung meiner Meinung und grundsätzlich ohne Gegenleistung, ausser vielleicht, dass die Freude der Autoren/ der Autorin/nen darüber mein ach, so altes Herz erfreut. In diesem besonderen Fall bin ich durch meine Freude am Mitschreiben und mit einem vom Verkauf unabhängigem Autorenhonorar abgefunden. Alles klar?
Lothar Lange

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Festhalten! Hier kommt der „Crashkurs Ruhrgebiet!“

Verdelli, wat freue ich mich!
Vor wenigen Tagen berichtete die WAZ mit der Überschrift: `Ein „Crashkurs Ruhrgebiet“, der es in sich hat´ über ein druckfrisches Buch aus dem Bottroper Verlag Henselowsky Boschmann („Bücher vonne Ruhr!“), das spannende, durchaus freche, humorige, nostalgische, aber auch kontroverse Einblicke ins Ruhrgebiet bereithält, und dank der vielen beteiligten Ruhrgebiets-Autoren/Autorinnen selbst eingefleischte Ruhrgebietskenner mit neuen Perspektiven überrascht.

Geständnis:
Ich durfte einer dieser Mitschreiber sein, und freue mich wie Bolle, mit einigen Beiträgen an diesem Werk mitgewirkt zu haben. Kleiner Trailer:

 

Mal reingucken?

Der Verlag schreibt:
Lassen wir es doch mal so richtig krachen!
Keine weichgespülte Hochglanzbroschüre mit dem Titel:
„Es ist doch alles so schön grün hier“.
Auf dem Umschlag kein beschlipster Bedenkenträger, der sich mit eingeübtem Grinsen gnädig herabbeugt. Alle am Buch Beteiligten lieben das Ruhrgebiet, stimmen aber kein glückseliges Liebeslied an, sondern eher einen ruppigen Rap.
Der Crashkurs Ruhrgebiet will weder besserwissen noch belehren, sondern einladen zum Entdecken, Wiedererkennen, Kopfschütteln und zum heftigen Widersprechen. Das Buch ist keine Chronik, kein Lexikon, kein Reiseführer und kein rührseliger Nostalgiewälzer.
Von „Aberglaube“ bis „Zukunft“ alphabetisch geordnet, lauern farbenfrohe Alltagsanekdoten, fachlich fundierte Einordnungen, fiese Schräglagen und fulminante Analysen mit augenzwinkernden Ergebnissen. Boah!

Zwischen den Buchdeckeln zu finden:
Aberglaube · Arnsberg · Bleiben · Buchhandlungen · Bürgerkrieg Clochard · Däten · Dusseldorf · Emscher · Endspiel · Ewigkeitskosten · Extraschicht · Finanzämter · Fresse!
Gebietsreformen · Gelsenkirchen · Geschichtsunterricht ·
Glasscherbenviertel · Goethe-Gang · Heimschwäche ·
Jugendarbeit · Justiz · Kanzlerbesuch · Kanzlerkandidatenworte · Käseglocke · KdR · Kletterratgeber · Krankenhausreform · Kulinarik · Kulturhauptstadt · Kunsthandel Lanzgericht · Lebenshilfe · Lebensweisheiten · Literaten · Literatur-vor-Ort · Metropole · Minderwertigkeitskomplex · Missbrauch · Omma · Oppa · Pottericks · Printkosmos ·
Rockmusik · Ruhrgetier · Ruhrtüppen · Schauspielhäuser Schlechtredner · Schönredner · Schutzhelmer · Seelenverwandte · Slogans · Stadtteilschönlinge · Stadtverwaltungen · Stille · Strippenzieher · Strukturwandel · Supermarkt · Umgangsformen Unfälle · Vielfalt-statt-Einfalt · Vorbild · WDR · Weltkulturerbe Wortschöpfungen · Zukunft ·

Hier alle Infos über „Crashkurs Ruhrgebiet“:
https://www.vonneruhr.de/crashkurs_ruhrgebiet.html

192 S. | geb. | Schutzumschlag
ISBN 978-3-948566-26-5
€ 14,90 Euro
Verlag Henselowsky Boschmann
Bücher vonne Ruhr
Schützenstraße 31 46236 Bottrop
Email: post@vonneruhr.de

Absolute Leseempfehlung!
Viel Spaß bei der Lektüre!


* Unbezahlte Werbung.
Hinweis „Unbezahlte Werbung“:
Wenn ich hier hin und wieder ein Buch beschreibe, das mir gefällt, so geschieht dieses stes ohne wirtschaftliches Interesse meinerseits, ohne Beeinflussung meiner Meinung und grundsätzlich ohne Gegenleistung, ausser vielleicht, dass die Freude der Autoren/ der Autorin/nen darüber mein ach, so altes Herz erfreut. In diesem besonderen Fall bin ich durch meine Freude am Mitschreiben und mit einem vom Verkauf unabhängigem Autorenhonorar abgefunden. Alles klar?
Lothar Lange
Veröffentlicht unter Allgemein, Bücher, Damals, Emscherland, Erinnerungen, Gedichtekiste, Gedichtet, Humor, Kindheit im Pott, Kohlenpott, Kultur, Kunst, Kurioses, Lächeln, Poesie, Ruhrgebiet, Ruhrpott, Unbezahlte Werbung, Unglaubliches, Watt et nich allet gibt! | Verschlagwortet mit , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , | 5 Kommentare

lechts und rinks. Finde den Fehler.

Hier in Oberhausens City wird aktuell eine Apotheke umgebaut.
Und wie man auf dem Hinweisplakat deutlich sieht, scheint der Umbau wohl „mit Links“ von der Hand zu gehen. Oder doch eher mit rechts?

Gutes Gelingen sei zum Umbau der Apotheke von Herzen gewünscht,
doch bei der anatomischen Besonderheit habe ich leichte Bedenken….

… und bin sogleich an Ernst Jandls Gedicht erinnert:

lichtung
manche meinen

lechts und rinks
kann man nicht
velwechsern.
werch ein illtum!


Qualitätsversprechen:
Dieser Beitrag wurde ohne dritte Gehirnhälfte (KI) verfasst.
Und das soll auch weiterhin so bleiben.

Also: bis die Tage!

 

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Ich steh´ auffem Schlauch.

Verdelli, datt ich mich mal an sonnem Glücksspiel beteilige, hätte ich auch nie gedacht. Und erst recht nich, datt dat bei mir zur Regelmässigkeit wird.
Nee, sowat wär mir nie in´n Sinn gekommen.
Ich mach et trotzdem. Und dat immer – und immer wieder.

Also nich, datt ich süchtich bin. Bin nich nich. Ischwör!
Aber ich kann damit nich aufhören.
Wat happich schon allet versucht, et ganz sein zu lassen. Aber et is nich möchlich.
Ich brauch dat. Und ich brauch auch diesen Stoff.
Und dat wissen die Dealer. Und die nutzen et aus, machen mit mir, wat se wollen.Spielen mit mir Katz und Maus, drehen den ganzen Tach den Zeiger an ihrem Glücksrad, auf dem die Preise für den begehrten Stoff aufgemalt sind, und lachen sich kaputt über mich, weil ich nie weiss, wann ich am günstichsten zuschlagen kann, um an mein flüssiget Gold zu kommen.

Wie neulich, morgens, kurz nach neun. Ich komm anner Tankstelle vorbei, zeicht die Preistafel einen Literpreis für Super von € 1,78
Hömma! Drei Stunden später is die gleiche Suppe schon für € 1,71 Euro zu kriegen.

Egal: am Namittach, kurz nach Drei verticken se den Liter für € 1,68

Und am Abend um 20:00 Uhr, wenn allet am Tagesschau gucken is, krisse die Pampe billiger – wie vonne Resterampe – für schlappe € 1,64 Euro.

Dat hat doch nix mit Handel oder mitte alte Tugend vom ehrbaren Kaufmann zu tun: dat is entweder Glücksspiel, oder se wollen Dich vonne Tagesschau weglocken, damitte nich schlau wirst!

Dat sind allein bei ´ner Tankfüllung von fuffzich Liter ganze sieben Euro Unterschied zwischen Morgens und Abends für ein und dieselbe Ware. Da stimmt doch wat nich!

Ich tippe mal auf Glückspiel, denn sonne Tanksäule, die unterscheidet sich doch in nix von einem Glücksspielautomat, weil et doch oft so is, datt gerade in dem Moment, wo Du auffe Tankstelle fährst, der Preis wieder hochgegangen is, und Du et erst beim Bezahlen merkst. Dat issen absolutet Glückspiel!

Ich hab mal die olle Tante Gugel befragt, die weiss ja allet. Und da steht:

Die Bundesregierung hat sich darauf verständigt, zu unterscheiden, ob eine Glücksspielart ein hohes oder ein niedriges Suchtpotenzial aufweist und sie entsprechend als legal oder als illegal einzustufen. Bei Glücksspielautomaten besteht nach Auffassung der Bundesregierung ein erhöhtes Suchtrisiko.“
Und dat, so steht da weiter, „führt zu Reizbarkeit oder finanzielle Schwierigkeiten, so datt man sich bei Freunden oder Familie Geld leiht, Vernachlässigung des Umfelds und Stimmungsschwankungen.“

Ja, und gezz bin ich auch mit meiner Stimmung am Schwanken, denn – wenn die Bundesregierung dat Benzin-Preisroulette als Glücksspiel anerkennen würde, wär dat auch doof. Denn die würden doch sofort auf den Sprit auch noch die Glücksspielsteuer draufzuhauen. Mist!

Na Tankeschön! Gezz weiss ich auch nich mehr weiter-
Ich steh´auffem Schlauch.
Bissi Tage!
Signatur Lo von Kohlenspott

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Als die Autos noch freundlich winkten. Damals.

Als ich noch ein kleiner Ruhrgebietsköttel war, gab et noch richtig freundliche Autos. Und schön waren sie: die BMW-Isetta, der VW-Käfer, die Borgward Isabella, der Opel Rekord….
Die Autos meiner Kindheit hatten nicht nur eine hübsche Form, sondern sie winkten auch sehr freundlich, wenn sie um die Ecke bogen.
Da fuhren kleine Ärmchen aus Metall oder Bakelit aus der Seite der Karosserie heraus und zeigten höflich gelb-orange leuchtend an, wohin der Fahrer/die Fahrerin zu rollen gedachte. Wirklich. Winker nannte man sie.
Dat war noch im vorigen Jahrhundert, in den goldenen Tagen des Straßenverkehrs, als Höflichkeit noch serienmäßig war.

Tja, und dann kam der technische Fortschritt: der Blinker. Eine richtig dolle Erfindung! Man musste keinen Arm mehr ausfahren, kein Fenster herunterkurbeln – ein kleiner Klick, und schon blinkte ein gelbet Licht, dat allen zeigte: „Ich habe vor, gleich umme Ecke zu biegen, und ihr dürft dat wissen!“
Doch diese Ära scheint auch vorbei zu sein. Winker gibt et nich mehr, und die neumodischen Blinker sind mittlerweile zu seltenen Erscheinungen geworden.

Guck Dich einfach mal um: et gibt die schönsten Autos, vom knuffigen Stadtflitzer bis zum Drei-Tonnen-SUV mit mehr Elektronik an Bord als ein Passagierflugzeug.
Aber kaum einer von denen blinkt!

Et muss einen Grund dafür geben. Vielleicht sind Blinker einfach zu teuer geworden?
Oder kann et sein, datt Blinker inzwischen zum teuren Sonderzubehör, irgendwo zwischen Sitzheizung und Massagesitz, zählen?
„Blinkerpaket Komfort Plus – ab 1.299 €, nur in Verbindung mit dem Fahrtrichtungs-Upgrade.“ Oder als Abo-Modell:
„Für nur 9,99 € im Monat – Ihr persönlicher Blinkerzugang! Jeder Klick zählt.“
Erster Monat gratis, und dann wird vergessen, dat Probe-Abo zu verlängern

Kann et vielleicht sein
, datt die Autohersteller die Blinker einfach in die Luxusklasse verbannt haben? Schließlich sind die dicken Karren heute mit allem Möglichen ausgestattet: LED-Matrix-Scheinwerfer, 12-fach verstellbare Massage-Sitze, Sprachsteuerung, Kaffeemaschine, ThermoMix für den kleinen Hunger zwischendurch..
Aber wenn et um Blinken geht? Funkstille.

Gibt et sowat wie Blinkscham? Datt Autofahrer vielleicht dat Blinken als Zeichen von Schwäche empfinden? „Warum soll ich anderen verraten, wohin ich fahre? Nachher denken die alle, ich wäre Rechtsabbieger.“ Ein bissken Geheimnis muss bleiben!
Vielleicht haben manche Fahrer/innen aber auch schlicht Angst, der Blinker könnte zu heiß werden, wenn man ihn zu oft benutzt.
Man will ja nich hinterher Schuld sein anner Erd-Erwärmung.

Oder isset dat Gerücht bei Twitter-X, datt die kleine Blinkerbirne nich länger als ein Jahr hält, und datt et Ersatzbirnen nur gegen Bares im dunklen Hinterzimmer zwielichtiger Schrauberwerkstätten gibt?
Kann aber auch sein, datt manche glauben, dat Auto spüre intuitiv, wann man abbiegen will – dank künstlicher Intelligenz, Fahrerassistenz-System und göttlicher Eingebung.

Oder liegt et daran, datt moderne Autos einfach zu beschäftigt sind?  Die müssen sich schließlich um so vielet kümmern: Abstand halten, Spur finden, Notbremsen, Navigieren, sich mit dem Smartphone verbinden, den richtigen Song auswählen. Da bleibt keine Zeit mehr für dat kleine, bescheidene Blinklicht.

Wat willze machen? So rollt der moderne Verkehr dahin – elektrisch lautlos, majestätisch, undurchschaubar. Jeder fährt, wie er will, und alle wissen: Wer blinkt, ist entweder ein Idealist, eine Mimi, oder altmodisch.

Ich für meinen Teil vermisse die Zeiten, als ein kleinet gelbet Licht noch mehr sagte als tausend Worte: „Achtung, ich biege gleich ab. Ich bin höflich. Ich denke an euch.“
Heute ist dat Blinken fast schon ein romantischer Akt – ein Relikt aus einer Ära, in der Kommunikation auffer Straße noch wat galt. Vielleicht sollten wir den höflichen kleinen Winker wieder einführen. Als Retro-Accessoire.

So bleibt uns nur, voller Bewunderung zuzugucken, wie moderne Autos, blinkbefreit, still und geheimnisvoll durch den Verkehr gleiten.
Ein stummet Zeichen der Individualität.
Wer böse Überraschungen liebt, braucht vermutlich keine Kommunikation.

Bis die Tage!
Man blinkt sich!

 

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