Der Köttelbeckentraum! Videokanal „Bücher vonne Ruhr“. Gucken.

Auch, wenn es wie ein Werbeblock klingt: ich mag sie, diese Ruhrgebiets-Bücher „Vonne Ruhr“ – aus dem vermutlich weltweit einzigen Verlag mit echtem Taubenschlag (!) auffem Dach, so, wie es sich für unsere Region gehört. Mitten in Bottrop.

Und um Beides, Tauben wie Bücher („Schlach & Verlach“), kümmern sich Jott Wolf, Werner Boschmann, Joppa Hölzken, Wernfried Stabo und Werner von Welheim, die sich alle verdächtig ähnlich sehen, aber das ist eine andere Geschichte…

Zu den vielen Büchern mit Geschichten um das Ruhrgebiet, die fast ausschliesslich von Menschen, die irgendwie mit dem „Pott“ verbunden sind, geschrieben, gezeichnet und illustriert sind – ich durfte auch schon einige Male mitschreiben – veranstaltet der Verlag stets gern besuchte Leseabende, meist in Buchhandlungen der Region, wo die Leserschaft in gemütlicher Atmosphäre mit den Autorinnen und Autoren zusammenkommen, lauschen und plaudern kann.

Von vielen dieser Lesungen gibt es auch Videos, die im YuouTube-Kanal des Verlags VONNE RUHR zu finden sind .

 Wenn Ihr also mögt, besucht doch mal den YouTube-Kanal von BÜCHER VONNE RUHR!  Jeden Mittwoch und jeden Samstag folgt künftig ein neues Video über Ruhrgebietsliteratur, Ruhrgebietssprache und über dat, wat sonz noch so in unserem Ruhrgebiet läuft. Am besten: den Kanal abonnieren – kostet nix.

Und was mich besonders freut, ist, dass mein KÖTTELBECKENTRAUM aus Dezember 2020 *) auch dabei ist:          

 Also: viel Freude bei diesem und den anderen Beiträgen wünscht


*) Weil es während der Corona-Zeit keine öffentlichen Lesungen geben konnte, hat Vonne-Ruhr-Verleger Werner Boschmann Ende 2020 eine alte Schreinerwerkstatt in ein professionelles Filmstudio namens „Literaturwerkstatt Ruhr“ verwandelt, und vielen Autorinnen und Autoren die Möglichkeit gegeben, unter strenger Beachtung der Corona-Vorschriften vor der Kamera zu lesen, und auf diese Weise Kontakt zu ihrem Publikum zu halten. Tolle Idee!


Unbezahlte Werbung.

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TATORT: Wenn Willi Wuttke wütend wird. Das Original-Drehbuch.

In meiner Jugendblüte-Maienzeit konnte mir kein Rock-Konzert und keine Discothek laut genug sein. Vielleicht ist das auch der Grund dafür, dass ich heute nicht mehr besonders gut höre. Oftmals verstehe ich auch etwas falsch – manchmal zum Vergnügen meiner Enkel, aber häufiger doch zum Verdruss meiner Familie, wenn ich wiederholt nachfrage, was da gerade wohl gesagt wurde. Ja – und ich besitze auch Hörgeräte, die ich gern schone, indem ich sie meist in der Schublade belasse, weil ich der (zugegeben subjektiven) Ansicht bin, eigentlich noch gut genug zu hören.

Und obwohl ich zum Fernsehen „gute“ Kopfhörer trage, stelle ich fest, dass ich Filmen nicht immer folgen kann, weil die Dialoge von lauter Begleitmusik derat stark übertönt werden – oder beides, Sprache und Musik zu einem Geräuschbrei vermischt sind, dass ich nur ahnen kann, was da gesprochen wurde. Darüber klagen auch unzählige Menschen, die allerbestens hören können. Man kann auch nachlesen, dass zum Einen der Ton die ganz große Schwachstelle der heutigen Flachbild-Fernseher ist – und dass Filme heutzutage mit viel mehr Musik, Action- und Geräusch-Effekten produziert werden, als es früher der Fall war.

Ich finde es ehrlich gesagt unmöglich, dass man Fernseher verkauft, die schon ab Werk mit einem erheblichen Mangel behaftet sind, der nur damit beseitigt werden kann, indem man sich für viel Geld auch noch zusätzliche Lautsprecher (neudeutsch Soundbars ) anschaffen muss, damit man den Filmhandlungen auch akkustisch folgen kann.

Und weil ich mich nicht alleine ärgern möchte, habe ich bei meinem Protagonisten WILLI WUTTKE aussem Ruhrgebiet einfach mal „in ihm sein Wohnzimmer“ geschaut und aufgeschrieben, wie wie der das so erlebt. Und wie er Rache nimmt…


🎬

D R E H B U C H

WENN WILLI WUTTKE WÜTEND WIRD

ORT: Irgendwo im Ruhrgebiet
SZENE: Innen – Wohnzimmer – Gelsenkirchener Barock – Sonntagabend 20:23 Uhr
TV läuft – Tagesschau- Wetter – Minuten vor dem TATORT

PERSONEN:

WILLI WUTTKE, Rentner, Bauch, weißes Haar, Brille, Trainingsanzug, karierte Filzpantoffeln,

ELSE – seine Ehefrau, gutmütige, freundliche Erscheinung, etwas mollig, Kittelschürze

SZENE:

WILLI kommt mit der Zeitung vom Klo, schlurft zum Sofa, greift nach der Fernbedienung, hält sie fest, lässt sich plumpsend aufs Sofa fallen.

WILLI (sieht den Rest der Wettervorhersage)
„So ein Scheiß! Für morgen is immer noch Regen angesacht.
Gut, datt ich nich mehr anne Schüppe muss.
Else! Bisse inne Küche? Denxe an dat Bier?“

TATORT – Vorspann – Musik

ELSE – kommt aus der Küche, eine geöffnete Bierflasche in der Hand

ELSE
„Hasse kein Glas? Kärl, datt Du immer ausse Pulle trinken muss!
Leg wenichstens ne Zeitung drunter, damit der Tisch keine Flecken kricht!
Samma: mit wem is dat heute?“

WILLI
„Aus Dortmund, mit dem Bekloppten mittem Parka – aber irgendwie is der toffte.
Schade, datt die eine Blonde nich mehr dabei is.
Hamse ja sterben lassen…“

Tatort beginnt – ein Mann liegt tot am Boden einer stillgelegten Industriehalle.
Musik – Autogeräusch – Bremsen – noch mehr Musik – Autotüren schlagen zu – Musik

Willi und Else schauen auf die Flimmerkiste, aus der sich laute, schneller werdende Musik mit den Dialogen des Kommisars und der Spurensicherung zu einem Einheitsbrei vermischt.

TV – TON:
MUSIK – dramatisch ansteigend – „Weiss m.. sch ws Genau….“ – MUSIK –
„Wie lange?“ – MUSIK –
SSt nch de Ob..“ – MUSIK –
„dukt.. MUSIK – „on!“ – MUSIK- ,,um wen es“ – MUSIK – „handelt!?

MUSIK – „.. Papiere! – PAUKENSCHLÄGE –

WILLI
„Samma Else: wat hat der gesacht?“

ELSE
„Opper keine Papiere hatte, der da tot is, glaub ich.
Mach doch ma lauter, dann versteht man dat vielleicht besser!“

Willi drückt die Fernbedienung.

ELSE
„Maaaann, donnich soo laut!
Mach ma wat leiser, da wirsse ja rammdösich!
Willze die ganze Straße aufwecken?“

WILLI
„Nee, aber ich will verstehen, wat die da sagen!
Is doch Scheiße, die mit ihrer bekloppten Musik dabei!
Mach ich et lauter, ist das Geplärre auch lauter,
mach ich et leiser, versteh ich nix, wat die sagen!
Is doch wat für´n Arsch!
Und dat is doch kein billigen Apparat, den wir gekauft haben!“

ELSE
„DU hast den doch ausgesucht, der konnte Dir ja nich groß genuch sein!“

WILLI
„Komm, Else – hör auf, dat bring doch nix.
Gezz sei ma ruhich!“

Kurze Pause, Willi trink sein Bier aus der Flasche.

WILLI
„Hömma: hast Du gezz verstanden, wat die zu dem gesacht hat?“

ELSE
„Nee, die Musik is einfach zu laut – und die sind am Nuscheln!“

WILLI
„Boah, ich wird bekloppt! Wenn ich Musik hören will, dann mach ich mir dat Radio an. Für sowatt brauch ich keinen teuren Fernseher – verdammte Scheiße!“
Gezz is auch noch mein Bier alle!
Komm – bleib sitzen, Else, ich hol mir ne Neue ausse Küche,
hab sowieso nix vonne Handlung mitgekricht!
Und für sowatt zahlste auch noch Gebühren!
Die haben doch alle ein Ei am wandern!“

(Geht fest auftretend in die Küche. Wütend.)

Else sitzt und hält sich eine Hand hinter das Ohr, um besser den Film hören zu können.

WILLI (kommt aus der Küche mit eine Bierflasche)
„Und? Is irgend watt Neuet passiert?“

ELSE
„Ja, da kam son schwatter Wagen mit zwei Kerle umme Ecke,
die haben mit irgendeinem telefoniert, aber, genau weiss ich dat nich,
watt die gesacht haben.
Mitte ganze Musik dabei hab ich dat nich richtich verstanden,
irgendwatt damit, datt der Tote wat bei sich haben könnte,
wat nich gut für die Gängster ist, wenn die Polizei dat findet.
Aber watt dat sein soll, konnt ich nich hör´n.!“

WILLI
„Weisse wat, Else? Mach die Scheißkiste aus, dat is doch allet Kokolores!
Da gibbse viel Geld für so´n Trümmerhaufen von Flach-Fernseher aus,
dann kassieren se auch noch Gebühren für sonnen Film-Schrott,
dene nich verstehss, weil se zu doof sind, dat so hinzukriegen,
datte auch mitkriss, watta gequatscht wird!
Die haben doch als Blagen früher zu nah anne Mauer geschaukelt!
Am liebsten würd ich die Kiste umtauschen, weisste dat?
Und weisse, wat das Schlimmste is?
Die verkaufen gezz sogar so Extra-Lautsprechen für Fernseher!
Früher waren in jedem Apparat auch vernünftige Lautsprecher drin.
Nee Du! Ich hab die ganze neumodische Scheiße so gefressen!
Ich hol die Axt und klopp dat Scheißdingen kaputt!
Und dann fahr ich nache GEZ, und mach aus der Gebührenbude ´ne Achterbahn!!
Dat wär´mal ein richtigen TATORT!
Aber mit sowatt von Musik!
Kannze glauben! Verdelli nommal!!!

ELSE
„Willi – gezz beruhich Dich doch mal!!“

WILLI
„Weisse wat, Else?
Ich brauch erst mal ´nen Kurzen – und weisse wat ich dann mach?
Dann leech ich mich inne Furzkapsel und penn´!
Und morgen tausch ich die Scheißkiste um.
Rache is Blutwurst!
So! Fettich!“

Nimmt nen Schluck aus seiner Bierflasche, stellt sie auf den Tisch – neben die Zeitung, was Else sieht und mit einem vorwurfsvollen Blick quittiert, wischt sich mit dem Handrücken den Schaum vom Mund, streift die nasse Hand an seinem Hemd ab, unterdrückt ein Bäuerchen, weil Else immer noch vor ihm steht, dreht sich um und geht ins Schlafzimmer.

x-x-x-x-x     S C H N I P P    x-x-x-x-x

THE END


Hollywood kann kommen.

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Arsch hoch! (auch zum Hören)

Froos Neuss! 

Gezz mal ehrlich:
isset nich komisch, wenne gefragt wirss,
oppe auch gut “rübergekommen” biss, in dat neue Jahr?

Na, logo, bisse rübergekommen!
Wahrscheinlich haben et sogar alle geschafft.
Jedenfalls kenn´ ich keinen, der da noch im alten Jahr hängen geblieben is,
et sei denn, er hat Silvester nich überlebt.

Ja, und dann is man ja gespannt, wat dat neue Jahr wohl so bringt…

Wie?
Dat Jahr?
Dat bringt wat?
So, wie der Weihnachtsmann?
Oder eher so, wie Amazon?
Amazon bringt nämlich nur dat, watte auch selbs bestellt hass.
Meistens jedenfalls.
Ob dat allerdings so, wie bestellt geliefert wird, dat is ´ne andere Frage.
Aber nur darauf warten, datt dat Jahr wat bringt, dat is zu einfach!

Und so is dat auch mittem neuen Jahr.
Da musse Dich schon en bissken selbs drum kümmern,
datte ordenlich Lebensfreude und richtich Spass im neuen Jahr kriss!

header kohlenspott Exfrauen

Also – Arsch hoch, runter vom Sofa!
Dat Jahr is jung – lasst uns wat draus machen!

Aber wat richtig Schönet!

Froos Neuss!
Euern

Lothar Lange Kohlenspott



Hier auch zum Hören:
„Arsch hoch!“

Kohlenspott: Arsch hoch  / Jingle: Cleric – In the moment of inspiration / Jamendo.com (free)

 

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Ein garantiert leicht umsetzbarer Vorsatz…


Auch 2024…

…nix umkommen lassen!

 

 


 

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Glücksgefühle zum Schnäppchenpreis!

Isset nich so? Wat in den letzten Tagen so an Glückwünsche durche Gegend schwirrt:
die ganze Luft is davon richtich am Flimmern:

„Allet Gute für´t Neue Jahr!“ – „Viel Glück für 2024!“
„Happy new year!“ – „Froos Neuss!“ – „…und gesund bleiben!“
„Zufriedenheit!“ – „Allet Liebe!“ – „Komm gut rein!“
„366 glückliche Tage! – Hömma: is `n Schaltjahr!“

Ja, da kann dat neue Jahr ja nur richtig gut werden.
Eigentlich dürfte bei so viel Glückwünscherei nix mehr schiefgehen, oder?

Ich freue mich ja, datt ich von Natur aus nich mit Pessimismus ausgestattet bin, für sowatt hatten wir früher kein Geld, und heute sehe ich ja, wat et denen einbringt, die ihn haben und ihn immer mit sich rumschleppen und versuchen, andere damit anzustecken. Die lassen nix Gutet zu, schützen sich mit ihrem Misstrauen so erfolgreich vor Spässken und Glück, datt se am Ende damit alleine bleiben. Mit der Genugtuung, datt se zumindest Recht mit Ihrer Einstellung behalten haben: et gibt kein Glück.

Aber gegen ein kleinet bissken Skepsis is ja nix einzuwenden, und darum hab ich gedacht, et könnte nich schaden, dem Glück ein bissken entgegenzugehen, damitt et et leichter hat, mich zu erreichen.
Und dat is auch gar nich schwer, et sei denn, man hat keinen Supermarkt in der Nähe, bei dem et All-die guten Dinge für´n kleinen Preis gibt, so wie hier bei uns im Ruhrgebiet:

Glücksgefühl für nur € 2,49

Ich hab sofort erst mal eine Pulle davon für mich gesichert.

Aber auch nur für den vermutlich unwahrscheinlichen Fall, datt dat mit der ganzen gegenseitigen Wünscherei möchlicherweise eventuell unter Umständen nich klappen sollte. Wat ich aber nich glaube. Dat wird schon…!

Also!
Kommt einfach gut rein, und seht zu,
datt Ihr auch schön glücklich drin bleibt, im neuen Jahr!

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Weihnachtswünsche in den 50ern.

In einer meiner Schatzkisten schlummert eine alte Ausgabe der HÖRZU vom 10. Dezember 1955. Gestern kramte ich sie wieder einmal hervor, um darin zu blättern: und sofort tauchte ich ein in die Zeit der Pettycoats und des Wirtschaftswunders. Eine Zeit, in der es begann, in Deutschland so langsam wieder bergauf zu gehen, und in der die Weihnachtswünsche noch bescheiden ausfielen, wie man hier in den Anzeigen von 1955 sehen kann.

Ein Stück Palmolive-Seife zu DM 1,50 als glücklichmachendes Weihnachtsgeschenk für die Frau, oder besser noch, die Luxusversion mit drei Seifenstücken im Geschenkpaket zu DM 2,25

Und damit auch der Herr des Hauses zu Weihnachten glücklich ist, bekommt er einen Gilette-Rasierapparat zu DM 5,00 mit durchsichtigen Kunststoffetui in hübscher Weihnachtsverpackung unter den Baum gelegt. „Darüber freut er sich bestimmt“, verspricht die Werbung von damals.

Das Festmahl an Heiligabend bestand meist aus Kartoffelsalat mit Würstchen,  und wer sogar schon ein Rundfunkgerät besaß, genoss das Mahl bei weihnachtlichen Klängen aus dem Radiolautsprecher.
Wir hatten kein Wohnzimmer, sondern nur eine kleine Wohnküche mit einem Kohleofen darin, und wenn die Herdplatte rot glühte, streuten wir ein paar Tannennadeln darauf, damit es schön weihnachtlich duftete.

Und was das Christkind in den 50ern so alles an Spielzeugträumen „im Angebot“ hatte, habe ich hier einmal zusammengestellt, und weiter unten sind Links zu meinen bisherigen nostalgischen 50er-Jahre-Spielzeugtraum-Beiträgen zu finden…

Viel Freude beim Betrachten und Erinnern!
Allen eine richtig schöne Weihnachtszeit!

Kinder-Weihnachtswünsche – Spielzeug in den 50ern

Spielzeugträume von einst…

Spielzeugschätze damals: Knatterboot & Haribo-Flieger

Spielzeugträume (2) von damals…

Kinderträume aus Blech in den 50ern und danach.

Spielzeugträume (5) damals…


Das Schönste im Leben ist der Wunsch  –  das Nächstschönste die Erfüllung.
Margaret Mitchell

 

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Maria, die Trümmerfrau aus dem Rama-Karton.

Header Rama2

Seit ungezählten Jahren schlummert in unserem Keller ein uralter Rama-Karton, der nur einmal im Jahr – in der Adventszeit – hervorgeholt und vorsichtig geöffnet wird, denn darin befindet sich ein uralter kleiner Holzstall und in alte Zeitungen eingewickelte bunte Krippenfiguren aus Pappmaché, die schon den zweiten Weltkrieg überstanden haben.

Nicht aber Kriegsfolgen, sondern vier Kinder-Generationen sind für den Gesamtzustand der alten Figuren verantwortlich: dem Hirtenhund fehlen beide Ohren, dem Esel wurde zumindest eines wieder angeklebt, die Beine des Kamels haben schon viele Frakturen erlitten, aber UHU sei dank ist das olle Höckertier immer noch standfest. Maria, die recht gut erhaltene Trümmerfrau, ihr ollen Jupp und der kleine Hosenscheißer in der Krippe sehen trotz ihres hohen Alters immer noch ganz prima aus.

Doch richtig spannend sind die alten Zeitungen, die die heilige Sippschaft umhüllt, um sie vor Bruchschäden zu schützen. Diese sind aus dem Jahr 1982 und 1986.

Das Angebot der 0,7 l-Flasche Mariacron zu DM 11,99 passt zur heiligen Familie wie das Kamel zur Nachricht über den günstigen Benzinpreis (DM 1,21 für den Liter Normalbenzin).  Ja, und die drei Könige entpuppen sich tatsächlich als Orient-Teppichhändler. Mit 50% Rabatt. Selbstverständlich..

Und hätte Maria bei dem Angebot, einen OPEL-Kadett „Silver-Jet“, metallic  1,3 Liter Normalbenzin, 3-türig, Luxus  für nur DM 13.350.- zu erstehen, nicht vielleicht doch auf den Esel verzichten können? Notfalls auf Raten mit einem „Superzins“ von nur 11,5 % effektiv?
Gut, vielleicht aber ahnte die Maria damals schon, dass ihr Sohn später einmal in Jerusalem alle Händler und Geldwechsler aus dem Tempel scheuchen wird. Vielleicht gab es damals aber auch noch keine Autos, oder es waren noch Monatsraten auf dem Esel offen?
Wer weiß?

Aber, was ist das denn da?

Guck mal: da! Ganz unten im Rama-Karton!
Lametta? Tatsächlich. Lametta-Reste.

Ramakarton Kohlenspott (2)

Dann stimmt es ja doch, was Opa Hoppenstedt bei Loriot zu Weihnachten 1976 ausrief:

„FRÜHER WAR MEHR LAMETTA!“

Also!
Bis die besinnungslosen Tage!


Wegen Umwelt, Planetenrettung und so:
dieses ist ein sehr sorgfältig recycelter Beitrag aus dem Jahre 2017,
sekundenkleberfrei.
Lo.

 


 

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„Kommen Sie zurecht?“

„Ganz schön schubbich isset!“  Oder „usselich„, wie man hier im Ruhrgebiet zu sagen pflegt, wenn eisigkalter Wind mit Nieselregen gepaart die Menschen lieber ins Warme flüchten lässt, als dass sie durch die vorweihnachtlich lichterstrahlende City flanieren und windowshopping betreiben, wie es heute auf neudeutsch heißt.

Trotz des ungemütlichen Usselwetters brummt es aber in der Fußgängerzone. Vor den Weihnachtsmarkt- und Bratwurstbuden – und besonders um die Glühweinstände herum – scharen sich fröhliche, manchmal schon leicht angeglühte Menschen, ihre heißen Tassen mit beiden Händen umfassend, um sich auch äußerlich ein wenig daran zu erwärmen.

Mir ist kalt. Ich schaue mir das bunte Treiben an und erinnere mich plötzlich an Bilder aus meiner Kindheit, um wieviel schlichter doch die Geschäfte früher zur Weihnachtszeit geschmückt und beleuchtet waren: meist mit Tannengirlanden und vielen Glühbirnen daran. Die Spielzeugläden hatten als Attraktion eine elektrische Eisenbahn im Schaufenster, die dort stundenlang ihre Runden drehte und für Spuren von plattgedrückten Kindernasen auf den Schaufensterscheiben sorgte.

Ein wenig sentimental gehe ich weiter, der Wind ist ungemütlich, ich schlage meinen Mantelkragen hoch und betrete schon wenig später das strahlend hell erleuchtete Bekleidungshaus. Licht lockt Leute!, so sagt man. Und warm ist es dort.
Gleich im parterre – die Herrenabteilung.

Ein Tick von mir: Hemden.
Wenn mir eines spontan gefällt, nehme ich es mit. Bezahlt natürlich.
Die Wärme des Hauses genießend schaue ich mir Hemden an, fühle den Stoff, schaue auf den Preis, suche weiter.

Plötzlich erscheint neben mir eine junge Frau, wie aus dem Nichts, schaut mich sehr freundlich an und fragt:

„Kommen Sie zurecht?“

Ein Glücksgefühl überkommt mich. Überraschend.
Ein Mensch interessiert sich für mich,
für mein Leben, möchte wissen, ob ich zurecht komme.
Ich bin sprachlos und spüre einen leisen Hauch von Gerührtheit:
es gibt also doch noch Menschlichkeit, ehrliches Interesse am Mitmenschen, Empathie, Anteilnahme.
Mag sie mich? Wirke ich vielleicht interessant auf sie?

„Kommen Sie zurecht?“

Diese Frage, ich habe sie noch im Ohr und weiss gar nicht, was ich diesem wunderbaren Menschen entgegnen soll. Komme ich wirklich zurecht?
Soll ich ihr sagen, dass ich eigentlich recht zufrieden mit meinem Leben bin?
Dankbar darüber, mein Leben lang gesund geblieben zu sein?
Und dafür, dass meine Familie gesund ist? Dass ich aber manchmal auch meine kleinen Sorgen und Nöte habe?
Na ja, dass es hier und auch schon mal Wünsche gibt, dass ich mir manchmal mehr Zeit wünschte für die Dinge, die ich immer schon einmal machen wollte? Dass ich so gern einmal ein ganzes Jahr am Meer leben würde, und schreiben, malen und alles das tun, wonach mir gerade ist? Vielleicht alte Freunde treffen. Den Kopf in den Wolken haben…
Doch, ja  – so denke ich vor mich hin: ich kann zufrieden sein.

Ich schaue die junge Dame freundlich voller Dankbarkeit über ihr Interesse an mir an – und bevor ich ihr antworten kann, sagt sie lächlend:

„Wir haben diese Hemden auch in „Regular fit“,  falls Sie mit „Slim fit“ nicht zurecht kommen sollten!“

Zack!!! Peng!!!
Wusst´ ich´s doch: die Welt ist schlecht.
Verdelli! Und dat vor Weihnachten!

Bissi Tage!

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Zum Schießen!

Nee, nee, neee….

Es baumeln schon wieder an vielen Fassaden
diese Nikolaus-Papp-Kameraden!
So mit Bart und mit Sack.
Wer hat nur so´n Geschmack?
Würd´ die Flinte zum Abschuss gern laden…

Lo.

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Ich bin auf Partnersuche. (Podcast)

So. Ich habe mir ein Herz gefasst, und mich nun aktiv auf Partnersuche begeben.
Diese Vorweihnachtszeit ist wie geschaffen dafür:
man sehnt sich nach Licht, Wärme und überhaupt….

Aber hört selbst:

*Hach*

 

🙂

Nachtrag:

Ich bin glücklich.
Glücklich, die richtige Wahl getroffen zu haben.
Nun ist sie bei mir zu Hause, das auch ihr Zuhause sein soll.
Dieser nordische Traum. Schlank. Gut gewachsen.
Ich nenne sie Frau Nordmann.
Ich glaube, das mag sie.
Augenblicklich liegt Frau Nordmann auf dem Balkon.
Sie möchte sich so ihre jugendliche Frische erhalten.
Ich habe ihr gestern abend bei einem Glas Rotwein die Treue geschworen.
Bis zum Dreikönigstag.
Frau Nordmann und ich wollen trotz aller Zuneigung getrennt schlafen.
Das geht völlig in Ordnung.

Sie bekommt nämlich die Krippe.

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