Ein Pott gemischter Bahnsalat.

Wer schon einmal in Amsterdam, London, Berlin oder in Hamburg mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs gewesen ist, kennt dat: pure Eintönigkeit.
Meistens nur ein Fahrschein für allet, nur ein Verkehrsbetrieb, allet irgendwie phantasielos.

Da lobe ich mir doch die Vielfalt hier bei uns im Ruhrgebiet: als fünftgrößter Ballungsraum Europas gönnen wir unseren Besuchern und uns ´nen richtig dicken Pott voll mit einem „Buntgemischtem Bahnsalat“:  fast jede Ruhrgebietsstadt hat ihren eigenen Verkehrsbetrieb – immerhin 13 eigenständige Verkehrsbetriebe mit gut bezahlten Vorständen und eigener Verwaltung, verschiedenen Straßenbahntypen, sowie mindestens sechs Bahnunternehmen und zwei unterschiedliche Gleisbreiten.
Kling abgefahren, is aber so.

Tja, da war man im 18. und 19 Jahrhundert schon ein bissken fortschrittlicher: da hat man an jeder Poststation einfach nur die Pferde getauscht – nicht die Kutsche.

Dem Oberhausener IT-Unternehmer Björn Wilmsmann reicht es.
Er hat die Nase voll vom teuren und schlechten Nahverkehr im Ruhrgebiet und hat sich mit einer Petition an den Landtag gewandt: Er will eine Neuorganistation des ÖPNV im Ruhrgebiet:

Hier bei den RUHRBARONEN mehr darüber:
Petition: „Der ÖPNV im Ruhrgebiet gehört zu den Teuersten der Welt.“

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29 Antworten zu Ein Pott gemischter Bahnsalat.

  1. fortschritt geht leider immer auch mit rückentwicklungen einher. oft überwiegen die rückentwicklungen den fortschritt. in einer solchen zeit leben wir heute.

  2. Von der Wohnung in OB bis E- Rüttenscheider Stern (13km habe ich mit dem Fahrrad 1h gebraucht, Berge incl. Und datt beste: mitte Bahnen auch! Kostet aber watt!

    • Lo sagt:

      Bist Du nicht im Norden zuhause?

    • Lo sagt:

      @wvs: Guten Morgen, Herr WVS. Es liegt mir aufrichtig fern, sich über jemanden lustig zu machen. Daher würde ich erfahren, an welcher Stelle Sie sich persönlich getroffen fühlen. Schreiben Sie mir, wenn Sie mögen, gern per eMail.
      Unabhängig davon respektiere ich selbstverständlich Ihren Wunsch, Ihre sämtlich bei mir geschreiebenen Kommentare zu löschen.
      Es bedarf nur etwas Zeit,
      Ich grüße Sie freundlich.

    • Lo sagt:

      @WVS:
      Es tut mir Leid – Herr WVS,
      aber ich kann beim besten Willen Ihre öffentliche Beschimpfung meiner Person als „Übelsten Charakter“
      in Ihrem Blog RELAtiefsowie Ihre Verärgerung über meine Kommentare in meinem Blog nicht nachvollziehen.

      Es gibt im gesamten Kommentarstrang meines Blogs nicht einmal den Hauch einer Bemerkung, die Sie betrifft oder sich mit Ihnen oder einem von Ihnen angeführten – mir völlig unbekannten- Informationswunsch an die die Bloggerin Daggi Dinkelschnitte befasst.
      Wie ich Ihnen schon schrieb, hätte ich aufrichtig gern den Grund Ihres Ärgers erfahren, doch mit dem Tonfall Ihres letzten Satzes in meinem Blog, mit dem Sie mir Scheinheiligkeit unterstellen, haben Sie die Türe zu meinem guten Willen für sich zugeschlagen.
      Vielleicht überdenken Sie einfach einmal Ihr unangemessenes Verhalten, mit dem Sie hier aus heiterem Himmel grundlos Streit vom Zaun brechen und Menschen in Ihrem Blog öffentlich beleidigen.
      Ich hatte Sie bis dato für zivilisierter gehalten.

  3. steppenhund sagt:

    Das ist ein Beitrag nach meinem Geschmack. Vielen Dank für die reizvolle Zusammenstellung.

  4. eimaeckel sagt:

    Is ja n Ding. Und ich war hier in Berlin schon die ganze Zeit über den Nahverkehr am meckern. Aber das Beispiel, was der Kollege IT-Unternehmer da für Berlin bringt, ist weltfremd: Kein Mensch fährt von Spandau nach Ahrensfelde, überhaupt fährt kein Mensch nach Ahrensfelde, weils da nur Plattenbauten gibt, auch nich für 2,80 sondern 2,90 Euro.

    • Anna-Lena sagt:

      Klar fahren Menschen von Spandau nach Ahrensfelde. In Plattenbauten wohnt ja auch wer und nicht wenige. Nur der Fahrpreis stimmt nicht mehr. Bin vorhin aus dem Prenzelberg in den Speckgürtel gefahren, für neuerdings 3,60 im ABC-Tarif 🙂 .

      • eimaeckel sagt:

        Vielleicht fehlte das Wörtchen ‚“freiwillig“. Also freiwillig fährt keiner von Spandau nach Ahrensfelde. Vom Wedding in den Speckgürtel kostet auch 3,60. Ganz schön happig. Freiwillig fahre ich da auch nicht hin, nur um meine Jungs abzuholen.

      • Anna-Lena sagt:

        Ich würde ja auch von Frohnau fahren wegen der anderen Tarifzone, doch da gibt es keine Parkplätze 🙁 … .

        Öffis sind so eine Sache, nicht nur im Pott, wo ich ja auch herstamme 🙂 .

    • Von Spandau weg fährt schon mal die eine oder der andere 🙂

  5. Aber alles ohne Passkontrollen! Außerdem: Problemloser ÖPNV sorgt doch nur dafür, dass Kaufkraft abfließt und die Leute im falschen Ort ins Konzert gehen. Hier im Münsterland verschweigt man den Leuten einfach, dass es Nachbarorte gibt. Das macht vieles einfacher.

  6. Auch wenn mir persönlich der direkte Vergleich zum Ruhrpott fehlt so kann ich auf jeden Fall sagen, dass der ÖPNV in Berlin an sich gut ist. Klar gibt’s auch was zu meckern. Das dann aber auf hohem Niveau 🙂

  7. C. Araxe sagt:

    Mit einem halbwegs gut vernetzten ÖPNV läuft es auch nicht besser. Ein allgemein weitläufig geltendes Ticket ist kein Problem, aber einige Strecken sind einfach derbe überlastest. Seit meinem letzten Urlaub mag ich Sardinien ja sehr. Aber nicht so.

    Und dann fällt eine Bahn aus. Öfters.

  8. Ob die Leute zurück zu den Pferden wollen?? 😕 da sehe ich doch eher schwarz. Nicht schnell genug, macht Dreck usw. usf. Und so viele Pferde unterhalten, na ich weiß ja nicht, aber da sind doch zahlreiche Träumer am Werk. Naja, man war ja auch mal jung … 🙂

  9. juergen61 sagt:

    Tja da haben wir es in Hamburg richtig gut mit dem HVV…der achtet auch streng darauf das das so bleibt…die S-Bahn geht nur bis kurz vor Lübeck, die U-Bahn gar nicht nach Harburg weil das nur zugekaufte Hamburger sind, nach Ahrensburg geht es nur im Schneckentempo und aus Richtung Neumünster musste die private AKN 20 Jahre lang klagen bis sie nun endlich über die S-Bahn Gleise nach Hamburg rein darf. Die Strassenbahn gibts nur noch auf alten Fotos, dafür haben wir XXL Busse die im Winter im Schnee stecken bleiben. Spielt aber alles keine grosse Rolle, der Hamburger schüttelt sich vor Grausen und steigt zum Brötchenholen in seinen SUV…Grüsse aus der Hansestadt von Jürgen

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