Verdelli, es gab einmal eine Zeit, da steckte ich Menschen, die zum Urlauben wiederholt an den selben Ort fahren, in die Schublade „Absolute Langweiler, frei von Phantasie und Neugier auf die Welt“. Gleich neben Opel-Fahrern mit Hut und Blödzeitungsleser.
Und gezz bin ich selbst so einer. Aber ohne Opel und Blödblatt.
Seit vielen Jahren schon. Vor langer Zeit war es Formentera, die legendäre Hippie-Insel, auf der man wirklich noch einen Hauch von Freiheit erleben und nachspüren konnte, mit Feuer am Strand, Stockbrot, Käse, SanMiguel, Gänsehautmusik am ebenso legendären PirataBus und auf den Caminos das Born-to be-wild-Gefühl auf gemieteteten Motorrollern. Und immer wieder Formentera. Jahrelang.
Dazwischen stets mindestens einmal im Jahr unsere autofreie Insel in der Nordsee. Auch schon…. Jahrzehnte. Wat mutt – dat mutt. Und Langeoog mutt!
Nun Südtirol. Auch schon sehr viele Jahre. Immer wieder. Diese Berge, die Natur, der meterologische, aber auch der kulinarische Einfluss des Südens, das Bäuerliche, wie auch das Traditionelle, die Menschen dort und ihre Sprache….. Eine Mischung, die es in sich hat. Glücklicherweise sind wir mit Gesundheit beschenkt und fit genug, uns nicht vor ordentlichen Bergtouren zu fürchten, weil wir wissen: da oben wartet immer wieder eine Hütte auf uns, mit einfachen, heimischen Köstlichkeiten und netten Leuten: über tausend Metern sagt man DU.
Und wir wissen auch, dass das alles nicht selbstverständlich ist: gesund zu sein, die Möglichkeit, seiner Neugier auf die Welt nachgehen zu dürfen und reisen zu können. Wenn es vielleicht eines Tages nicht mehr möglich ist, verbleiben doch Erinnerungen, vorausgesetzt, der Grips hat keinen Schaden…
Vielleicht erinnere ich mich dann auch an die herrlich schmeckende Heublumensuppe auf der Gompn-Alm oder an diesen herrlichen roten Büstenhalter, der auf der Mittager Hütte oberhalb Hafling auf 2.260 m mit wunderschönem Ausblick auf die Dolomiten an einem Geweih in der Herrentoilette hängt:
Die Heimat hat uns wieder: schön war´s.
Es ist aber auch schön – wieder zu Hause zu sein.
Also: bissi Tage!
Lo
Lieber Lo!
Das haben Sie sehr schön beschrieben. Es ist wirklich nicht selbstverständlich, gesund zu sein und problemlos dorthin reisen zu können, wohin es einen zieht.
Schön, dass Sie solch eine abwechslungsreiche Zeit erleben durften.
Ich vermute, dass es sich bei dem Geweih um einen Dam(en)hirsch handelt 🙂
Herzliche Grüße und eine schöne Sommerzeit zu Hause
Mallybeau 🙂
Liebe Mallybeau,
ich vermute, dass es ein sehbehinderter brünftiger Platzhirsch war, der bei der wilden Hatz auf ein vermeintlich rotes Schmalreh seinen größten Bock geschossen hat.
Waidmannsheil und liebe Grüße!
Lieber Lo,
wir sind uns ja meistens einig, aber hin und wieder muss ich Ihnen vehement widersprechen!
Sie schreiben:“ Und gezz bin ich selbst so einer“, und beziehen sich auf sogenannte Langweiler, die immer an den selben Ort reisen.
WENN man aber einmal im Jahr nach Formentera reist, nach Langeoog, nach Tirol und wer weiß wo sonst noch hin, DANN KANN doch keine Langeweile aufkommen!
Ich gönne es Ihnen ja auch von Herzen und schreibe an die Tafel
Gruß Heinrich
Sie haben eine sehr schöne Handschrift, werter Herr Heinrich!
Darauf wird so mancher mit Sicherheit neidisch sein 🙂
Herzliche Grüße
Mallybeau
Um Himmels Willen, lieber Heinrich:
ich hoffe doch sehr, bei Ihnen keine Neidgefühle ausgelöst zu haben.
Das wäre mir aufrichtig unangenehm.
Ich lese aber aus Ihrer gelungenen Umdeutung der Tafel, dass Sie ein gut gelaunter Gönner sind.
Und so schätze ich Sie auch (ein).
Herzliche und gutgelaunte Grüße!
Lo
Danke für diese wunderhübschen und gar nicht langweiligen Bilder aus dem Feriendomizil.
Man kann wirklich neidisch werden beim Betrachten…
Frohe Grüsse von zu Hause,
Brigitte
Liebe Brigitte,
Du wohnst ja auch nicht sooooo weit von den Bergen entfernt.
Fröhliche Grüße in die Schweiz.
Lo
Lieber Lo, Ihr Kurzname hat es mir vielleicht eingegeben, dass ich bei Betrachtung Ihres Fotos so ganz im Hinterkopf dachte, dass Sie dem Loriot ein wenig ähneln – auch im Witz und Verstand!
Beste Grüße von Clara
Liebe Clara,
eigentlich sehe ich ganz anders aus, aber weil ich wusste, dass ich fotografiert werde, war ich so sehr mit Baucheinziehen beschäftigt, dass mir mein normaler Gesichtsausdruck abhanden kam.
Nein, Unsinn, lieb Clara: danke für Deine Einschätzung, die mir sehr schmeichelt 😉
Beste Grüße zurück!
Lieber Lo,
„Auf der Alm da gibt’s koa Sünd“, hieß eine beachtliche deutsche Filmkomödie aus dem Jahre 1974, weshalb der Waidmann aus Südtirol – gewissermaßen und eh beinahe Ösi-Land – seine Jagd-Trophäen wie Hirschgeweih und Büstenhalter gern dem erstaunten Publikum präsentiert.
Die herrlichen Fotos beweisen, dass der Urlaub viel Spaß bereitet hat … 😉
Beste Grüße
Herr Ösi
PS: Apropos Langweiler. Ich werde zum vierten Mal hintereinander meinen Urlaub in Rostock verbringen …
Lieber Ösi,
von sündigem Damenwild ist mir leider keines über den Weg gelaufen, aber Almkühe haben auch schöne Augen…
Und überhaupt: lieber vier mal locker in Rostock als einmal fest im Schraubstock 😉
Beste Grüße ins Ösiland!