Pfand gehört daneben!

War das ein schöner letzter April-Tag gestern: ein Wetter „zum Hemdhochheben“, mit so viel Sonnenschein, der nach draußen lockte. Unser Weg führte uns, wie so oft, nach Düsseldorf an den Rhein – und wir waren nicht die einzigen mit dieser Idee.
Unzählige Menschen säumten gehend, joggend, flanierend oder radfahrend die Rheinuferpromenade. Nicht nur die Sonne lockte, sondern auch die vielen Lokalitäten bei den Kasematten und eine Kirmes direkt am Wasser. Dazu strömten jede Menge fröhlicher (und friedlicher) Fußballfans in Richtung Arena, wo Fortuna den Karlsruher SC empfangen sollte.

Was mir besonders positiv auffiel, waren die vielen leeren Pfandflaschen, die beinahe „ordentlich“ an der Ufermauer, neben Müllbehältern oder auf anderen ebenen Flächen abgestellt waren. Ein wunderbare, menschliche Geste der Solidarität den armen Menschen gegenüber, die täglich versuchen, ein paar Euro durch Flaschenpfand zusammen zu bekommen, um sich ein warme Mahlzeit oder anderes leisten zu können, für das ihnen das Geld zu knapp ist.
Die Flaschen „daneben“ zu stellen, erspart den Flaschensammlern das unwürdige Suchen und Stochern in Müllbehältern.

Bei der ollen Tante Gugel fand ich dann auch passend dazu einen Link zu einer Initiative mit dem Slogan PFAND GEHÖRT DANEBEN

„Pfand gehört daneben“ ist ein Herzensprojekt zugunsten von Pfandsammlern. Es ist unsere Vision eine soziale Bewegung innerhalb der Gesellschaft und der Getränkehersteller zu schaffen, um das Pfandsammeln zu erleichtern. Dass das nicht die Lösung des Grundproblems ist, ist klar. Wir werden Armut damit nicht abschaffen. Aber wir können einen ganz kleinen Beitrag leisten, um die Situation von pfandsammelnden Frauen und Männern zu verbessern. Denn entweder du stellst die Flasche daneben, oder du lässt die Leute im Mistkübel wühlen.“

Mirco Wolf Wiegert, Schirmherr von „Pfand gehört daneben“


Großartig! Und während ich das hier schreibe, kommt mir der Gedanke, ob es nicht sogar sinnvoll wäre, das Flaschenpfand zu erhöhen. Vermutlich ist das aber nicht zuende gedacht, weil dann wohl weniger Menschen auf die Erstattung des Flaschenpfands verzichten würden, was wiederum nachteilig für die Sammler wäre.

Traurig genug, dass in unserem Land so viel sichtbare Not besteht…,

meint

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4 Antworten zu Pfand gehört daneben!

  1. Quer sagt:

    Danke für diesen schönen und erhellenden Post.
    Solidarität tut so gut und viele Tropfen höhlen den Stein der Armut und der Einsamkeit.
    Herzlichen Gruss in den Mai hinein,
    Brigitte

  2. „ein Wetter „zum Hemdhochheben, …“ – bei uns hieß das immer: „ein Wetter zum Helden zeugen“ – aber das ist jetzt nicht mehr aktuell.
    Das mit den Flaschen daneben beobachte ich hier auch und finde es gut, denn dieses Wühlen in Abfallbehältern finde ich entwürdigend für die Suchenden.
    Lieben Gruß

  3. eimaeckel sagt:

    …und keine einzige Flasche mit Alt-Bier, und das in Düsseldorf. Das ist ein weiterer ermutigender Aspekt deiner auch sonst lobenswerten Berichterstattung. Ein Beweis, dass Menschen mit gutem Herzen auch guten Geschmack haben. 😉

Schreib mir! :-)