Ich mag Kindergeschichten, das Vorlesen gehörte schon immer zu den täglichen Ritualen bei unseren Kindern und findet bis heute seine Fortsetzung bei unseren Enkeln. Und weil ich es nicht nur schön, sondern auch für ganz wichtig halte, Kindern vorzulesen und ihnen das Lesen schmackhaft zu machen, betätige ich mich nebenher mit Spaß und Herzblut in unserer Stadtbibliothek als Vorlesepate für Kleinkinder und Schulklassen.
Gerade darum war ich sehr neugierig auf ein viel versprechendes Angebot des Bochumer Planetariums für Kinder ab Vier.
Und – es passte so schön:
Blognachbarin Annette Mertens berichtete nämlich vor wenigen Tagen auf ihrem Blog RUHRKÖPFE ganz aktuell von einer tollen Veranstaltung im Planetarium Bochum, dessen Mitreise-Möglichkeiten in den Sternenhimmel mich schon als Schüler faszinierten und auch heute immer noch begeistern.
Und weil es dort auch ein verlockendes Kinderprogramm gibt, für das ich für heute mit meinem viereinhalbjährigen Enkel eingeladen war, versprach ich Annette, darüber zu berichten.
Auf dem Programm stand „Lillis Reise zum Mond“, ein Mondausflug für Kinder ab etwa vier Jahren.
‚Oh wie wunderschön ist doch der Mond’, denkt sich Lilli. Und Lilli ist nicht irgendwer, sie ist ein nettes Huhn. Aber Lilli macht sich Sorgen um den Mond, denn mal steht er rund und voll am Himmel, mal nur halb und mal nur als schmale Banane oder er ist sogar gar nicht zu sehen. Was ist da nur los? Wird der Mond immer wieder von einem bösen Drachen gefressen und dann wieder ausgespuckt? Das muss ja schrecklich für ihn sein. Lilli muss dem Mond helfen. Zusammen mit ihrem Freund, dem Kater Karlo, fliegt sie zum Mond. Wie sie dahin kommen und was sie dabei alles über den Mond erfahren, erlebt ihr im Planetarium. Ein Mondausflug für Kinder ab etwa 4 Jahren.“
Quelle: https://www.planetarium-bochum.de/de_DE/program/lillis-reise-zum-mond.593036
Eine schöne Idee, Kindern mit einer lustigbunten Geschichte zu erklären, was es mit dem Mond auf sich hat, erst recht mithilfe solch toller technischen Möglichkeiten, den Sternenhimmel über sich ganz realistisch darzustellen.
Die Story um das Huhn Lilli war schön ausgedacht, doch die Umsetzung hat uns in vielen Punkten enttäuscht. Hübsch begann die Geschichte mit der Darstellung eines Dorfes rundherum und dem Himmel darüber. Die gezeichneten Figuren waren für kleine Kinder nicht immer als das erkennbar, was sie darstellen sollten und wurden nur statisch ins Bild eingefügt. Die durchaus gut gesprochenen Stimmen des Huhns, des Katers und der Hexe kamen stets aus einer ganz anderen Richtung, als von dort, wo sie sich gerade befanden, was die Kinder irritierte und sie immer wieder zum Umschauen in die Richtung brachte, aus der die Stimmen kamen, ein Fernseher mit wirklich unscharfen Realbildern eines Raketenstarts und Astronauten, auf den man gut hätte verzichten, oder eben besser umsetzen können. Die sehr gewaltige Stimme des Mondes war nicht immer verstehbar. Erst recht nicht nachvollziehbar war eine aus der Geschichte geratene, versuchte Erklärung der Sternbilder mit althergebrachten Symbolen, der selbst Erwachsene nicht immer folgen konnten und wollten.
Die Kinderfrage, wann es wohl vorbei sei, war die Folge.
Als das Huhn Lilli mit ihren Freunden wieder glücklich auf der Erde landete und feststellte, dass es dort doch schön ist, wirbelten, begleitet von lauter mexikanischer Musik, die dort absolut nicht hinpasste, wahllos Tierfotos am Himmel herum.
Eine tolle Idee, die man durchaus kindgerechter hätte umsetzen können.
Schade.
Lieber Lo, was für eine Enttäuschung, schade, das tut mir leid 🙁
Trotzdem danke für die namentliche Erwähnung und die Verlinkung. Liebe Grüße, Annette
Und ich danke Dir für die Anregung, liebe Annette!
Liebe Grüße nach Dortmund!
gern geschehen und sonnige Grüße zurück 🙂
Lieber Lo,
dass Sie ein guter „Vorleser“ sind, wissen wir alle! Da sitzt der richtige Mann am richtigen Platz.
Sie könnten nicht nur in der Stadtbibliothek, sondern bundesweit begeisterte Zuhörer finden!
Gruß Heinrich
Lieber Heinrich,
Dankeschön für Ihr großes Lob!
Sie machen mich jetzt ganz verlegen, obwohl: man glaubt ja gar nicht, wie viel Lob ein Mensch auszuhalten imstande ist.
Ich nehme es sehr gerne an und lasse mir nun ein Schild für meine Haustüre drucken mit dem Text:
„Huldigungstermine nach Vereinbarung.“
Liebe Grüße!
Kein Schild, lieber Lo! Das müsste schon ein Kasten sein, in den man auch Geld- und Sachspenden einwerfen kann, damit die Huldigungen etwas Substanz haben!
Hallo Lo,
finde ich auch Schade.
Herzliche Grüße
Hallo Peter,
vielleicht stehe ich ja mit meinem Eindruck allein da, doch wenn Eltern sich mit ihrem Kind schon vor dem Ende hinausschleichen…
Nun gut, ich hab´s mir von der Seele geschrieben, vielleicht lesen es ja auch andere Eltern, bestätigen mich oder widersprechen mir.
Schönes Wochenende!