Gefährlichet Süppken vom Krisenherd.

So´n richtich lecker Süppken – dat wär doch mal wieder wat, dachte ich mir. Ich glaub, ich geh mal annen Krisenherd. Dat Kochen auf sonnem Krisenherd is natürlich nich ganz einfach, weil da krisse, wenne nich höllisch aufpasst, die Hitze nich reguliert. Und zack!, kocht Dir allet über, und dann hasse dat Malör: eh´ Du Dich versiehss, fängt der Pott an zu brodeln, dat heiße Süppken wird zum Vulkanausbruch mit Nudeln und schwappt über: allet auffe Herdplatte und auffen Boden – und weile gezz nich weisst, watte zuerst machen sollz, merkste, datt gezz sogar Deine Stimmung mit am Kochen is. Und dann kommt dat anwachsende Geräusch, watte noch – wenne ´n bissken älter biss – vom HB-Männeken her kennz: gezz gehsse mit Schmackes anne Decke!!!

Und eine Stimme sacht: Halt – mein Freund, wer wird denn gleich anne Decke gehen! Greife lieber zur Sparflamme, dann geht allet – wie von selbst. Wenne Dir Dein eigenet Süppken kochst, dann bloß nich auffem Krisenherd! Dat macht nämlich allet immer noch schlimmer, als et in Wirklichkeit is. 

Kumma, dat merkste doch gezz schon bei diesem Klorollia-Verwirrus:          Gut, is allet nich einfach, stimmt. Aber: hasse dat auch gemerkt, datt vielet von dem, watte inne Zeit davor glaubtest, dattet wichtig ist, eigentlich nur ´n Klacks is –  im Vergleich zu dem, watte schon lage nich mehr hattest: ´so ´ne töffte härzliche Umarmung, dat gesellige Zusammensein mitte ganze Familie und die anderen, die Du am Vermissen biss?

Deswegen: Finger weg vom Krisenherd!                                                                            Wird allet nich so heiß gegessen, wie et überkocht.

Bissi Tage! Lo


 
Foto von Michael Treu auf Pixabay, bearbeitet von Lo
Dieser Beitrag wurde unter Allgemein, Emscherland, Kohlenpott, Lächeln, Lebens.Stücke, Ruhrgebiet, Ruhrpott, Watt et nich allet gibt! abgelegt und mit , , , , , , , , , , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

14 Antworten zu Gefährlichet Süppken vom Krisenherd.

  1. Heinrich sagt:

    Lieber Lo,
    das sehe ich auch so, dass man mit einem Krisenherd sehr vorsichtig sein muss.
    Aber noch viel schlimmer ist ja eine Krisenherde (ein Haufen Menschen in Panik) – da bringt man sich sicher sicherheitshalber in Sicherheit.
    Gruß Heinrich

    • Lo sagt:

      Lieber Heinrich, sie haben recht: die letzten Krisenherden haben ja bekanntlich bei ihrer Jagd auf Klopapier gewaltige Trümmer-Schneisen in Supermärkte geschlagen. Der neue Begriff dafür lautet Klollateralschäden.??

    • „sich sicher sicherheitshalber in Sicherheit.“ – eine typische Buchstabensteigerung – typisch Heinrich. Sehr schön!

  2. Von euch zwei „Jungs“ (ICH kann das sagen, voller Stolz und mit Berechtigung) kann ich immer noch was dazu lernen, was mir dann aber nur ganz selten im Leben was nutzt. Ich will nicht auf einem Krisenherd kochen und Krisenherden kann ich noch weniger leiden. Alles wird wieder gut, denn es gibt sogar schon wieder Hefe – Klopapier schon lange, mindestens eine Woche lang. Wenn es jetzt auch noch Brotbackmischungen zu kaufen gibt, dann kann mich die ganze Abstands- und Verhüllungspolitik mal – dann backe ich Brot und futtere mich dick und rund.
    „Mütterliche“ Grüße von Clara

    • Heinrich sagt:

      Liebe Clara,
      wenn ICH von Ihnen „mütterliche Grüße“ bekomme, schicke ich Ihnen väterliche Grüße! 😉
      So! (mit kurzem „O“)
      Heinrich

      • Lieber Heinrich, wenn Sie mir „väterliche“ Grüße senden, sind wir beide zusammen dann die „Eltern“ von all diesen guten und lustigen Blogkindern? Da können wir stolz sein, auf einige ausgewählte Exemplare ganz besonders.
        Fröhliche Sonntagsgrüße von Mama Clara

      • Lo sagt:

        Da müssen Heinrich und ich uns Gedanken zum kommenden Muttertag machen…?

      • Das finde ich lustig, lieber Lo – aber mein „Gatte“ Heinrich – wir siezen uns in höchst-gut-bürgerlicher Gepflogenheit, das hat aber nichts zu sagen – bekommt dann an Christi Himmelfahrt auch was zum Vatertag, sonst ist er traurig.

      • Lo sagt:

        Psssst: er mag Dinge, die fliegen….

    • Heinrich sagt:

      Liebe Clara, lieber Lo,
      dieses Gespräch hat mir endlich Klarheit über meine Familienverhältnisse und auch über meine Vorlieben gebracht. Gefühlte 100 Jahre grübele ich schon darüber nach. Wenn ich Sie beide nicht hätte und die dicken Kartoffeln, wüsste ich manchmal gar nicht, wo ich in dieser, oder auch anderen Welten stehe.
      Apropos stehen,
      wenn ich zu lange im Bett liege, sagt meine Frau immer: „Wo er geht und steht, da liegt er!“
      Darum ist mein neues Haupthobby nun das Radfahren, und ich würde mich zum Vatertag sehr über eine richtig laute Fahrradklingel freuen!
      Gruß Heinrich

  3. Herr Ösi sagt:

    Ich hoffe, diese Krisen-Supp’n
    wird als Unglück nicht sich entpuppen…

    • Heinrich sagt:

      Klein Heinrich:“Bäääääh, Krisensuppe mag ich nicht!“
      Vater Staat: „Solange du deine Füße unter meinen Tisch stellst, wird gegessen was auf den Tisch kommt!“

Schreibe eine Antwort zu HeinrichAntwort abbrechen