Gaffgier.

Man sieht es deutlich: der armen Frau da vorne geht es nicht gut, sie zittert. Sie braucht Hilfe. Doch niemand hilft. Wie auch, wenn man doch mit Filmen und Fotografieren beschäftigt ist? Und wer nicht dabei war, dem präsentiert das private und das öffentliche Fernsehen diese Szene bis zum Übelwerden immer und immer wieder.

Übrigens die gleichen Sender, die das widerliche Gaffen bei Unfällen mit ernster Miene „aufs Schärfste verurteilen“

Gaffgier. Quote kennt keinen Anstand.

gaffer Lo

 

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14 Antworten zu Gaffgier.

  1. Heinrich sagt:

    Lieber Lo,
    ich habe schon weit über 100 Semester Misanthropie studiert, und trotzdem werde ich noch täglich von Menschen überrascht, die Gleichgültigkeit, Dreistigkeit und Egomanie in Vollendung in Einklang bringen. 🙁
    Was bin ich froh, dass es noch ein paar Lo yale gibt, die Respekt und Anstand haben..

    Gruß Heinrich

    • Lo sagt:

      Lieber Heinich,
      Sie tun mir da zu viel der Ehre an:
      Respekt? Ja – habe ich.
      Anstand? Vielleicht, oder vielleicht ein Gefühl dafür – und ich hoffe, dass ich auch ein Gefühl dafür habe, wenn er mir abhanden kommen sollte, der Anstand, denn ab und zu bin ich etwas vorwitzig oder spontan mit meinen überwiegend scherzhaft gemeinten Sprüchen, die dann auch schon mal (ungewollt) daneben landen können.
      Mit Misanthropie kann ich weniger dienen, obwohl ich mir extra dafür einmal das Buch „Anleitung zum Unglücklichsein“ von Paul Watzlawick gekauft habe. Wie beim Fussball: ich habe auch zum Unglücklichsein wenig Talent – und ich hoffe auch nicht, dass sich eines Tages etwas ereignet, das mir das Gegenteil beweist.
      Ihr Universitätsdiplom ist mir mindestens fünf Nummern zu groß: ich habe nur acht Jahre Volksschule als Bildung nachzuweisen – und mein Abschlusszeugnis bleibt bis zu meinem Ableben unter Verschluss 😉
      Aber lieben Dank für Ihre Einschätzung!
      Liebe Grüße!

  2. Mitzi Irsaj sagt:

    Wie wahr und wie traurig!

  3. Pingback: Tante Emma bekommt Gesellschaft | Heinrichs Blog

  4. iGing sagt:

    Zum Glück war ich weder dabei noch habe ich die Szene jemals im Fernsehen gesehen [weil ich gar keins besitze], aber auch die Print- und Online-Medien konnten gar nicht genug davon kriegen – ein echter Sommerloch-Füller!

  5. Zucker sagt:

    Ich weiß mal wieder von nix. In meinen persönlichen Erlebnissen habe ich jedoch stets Menschen erfahren, die sofort helfen. Deshalb glaube ich daran, daß es noch genug von diesen gibt. Gruß vom hinterm Mond.

  6. Anna-Lena sagt:

    Du bringst es auf den Punkt – BRAVO!

  7. bloedbabbler sagt:

    Tjo, das, was deutsche Journalisten noch als Nachricht betrachten.
    Zitternde Kanzlerinnen werden thematisiert, vieles anderes nicht. Ich bin kein Freund von Frau Merkel, halte aber die Art und Weise wie von den rechten und selbsternannten Landesrettern hasserfüllt gegeifert wird, Häme ausgeschüttet und Menschenverachtung gelebt für ein veritables Problem, das auch in weiten Teilen der ’normalen‘ Gesellschaft inzwischen etabliert zu sein scheint. Das sich Journalisten so Politik und Geschichte vorstellen, wie sie es präsentieren ist traurig und ein Spiegel der ‚Missbildung‘ in unserem Land.
    Statt mit Sammy, dem alerten Alligator, oder anderen spaßigen Seeungeheuern füttert man das Sommerloch und den sensationsgeilen, aber intellekt- und empathielosen Mob mit Bildern rund um den Gesundheitszustand der Merkel. Scham scheint ausgestorben.

  8. Muss man das senden, muss man das Im Foto festhalten ? NEIN

  9. Grauenhaft! Ich will mir gar nicht vorstellen, wie sie sich dabei fühlte.

  10. nömix sagt:

    Als Kindern wurde uns seinerzeit beigebracht, andere Leute in peinlichen Situationen anzugaffen ist ungehöriges Benehmen und Gaffer sollten sich schämen. Scheint inzwischen aber aus der Mode gekommen zu sein.

  11. Herr Ösi sagt:

    Willkommen im Zeitalter der Raffgier und der Gaffgier …

Schreib mir! :-)