Hast Du `nen toten Vogel in der Tasche?

Die Welt ist bekloppt, aber es ist wohl wahr:
der 5. Februar 2020 wird irgendwo als Hast-Du-gepupst-Tag  begangen.

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„Kerl inne Kiste! Hömma, wat müffelt dat hier so?
  Sach ma ährlich: warst Du dat?“
„Wat?“
„Ja, hasse ein faahn lassen?“
„Nöööööö, happich nich! Ährlich nich!“
„Komm, hör doch auf. Du stinkst ja,
  als oppe nen toten Vogel inne Tasche hast!!!“

Liebe Duftexperten,
so – oder so ähnlich klang es einst im Ruhrgebiet, wenn man den Nachbarn, Freund oder Bettgenossen verdächtigte, gefurzt zu haben, dass bei ihm ein Darmwind entfleucht sein könnte..
Man öffnete das Fenster oder machte bis zur Verflüchtigung der Duftmarke einen Bogen um den Stinker, und damit hatte es sich.
Wie unschuldig und harmlos waren doch bis dato derlei Vorgänge.

Wer jedoch heute in den Verdacht gerät, „einen toten Vogel in der Tasche zu haben“, muss damit rechnen, ratz-fatz mit „Lalülalü“ überfallkomandoartig zwangsweise in eine für Vogelgrippefälle geeignete Einrichtung verschleppt und dort von der Allgemeinheit abgesondert untergebracht zu werden, weil er eine Ansteckungsquelle für die Allgemeinheit darstellen könnte..
Durch das Bundesseuchengesetz wird das grundgesetzlich verbriefte Recht auf Freiheit seiner Person aufgehoben.

–> Was lernen wir daraus?
Wir erkennen, dass die Zeiten sich geändert haben, dass der sprachliche Umgang mit Personen, denen ein Darmwind entfleucht ist, neu überdacht werden muss.
Der einst scherzhafte gemeinte Ausruf: „Puhhh, sag mal, hast Du ´nen toten Vogel in der Tasche?“ kann für den so Angesprochenen zur oben beschriebenen Katastrophe führen.

–> Was ist zu raten?
Vielleicht spricht man den verdächtigen Darmwindlasser harmlos an: „Oh, es riecht plötzlich so nach Äpfeln und Nüssen. Warst Du das?“ oder: „Hast Du hier einen Schirm stehen lassen?“.
Der Phantasie bei der Ansprache sei da nur eine (!) Grenze gesetzt: der Begriff „toter Vogel“ ist unbedingt zu vermeiden!

Ist der entwichene Flatus obendrein mit ordentlichem Geräusch verbunden, kann man auch, je nach geblasener Lautstärke ein anerkennendes: „Hömma, da bisse aber auf ein richtig dicken Frosch getreten!“ anhängen.

Oder gibt es schon erste Fälle von Froschgrippe?

So, ich verdufte jetzt erst einmal. Bissi Tage!
Lo

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26 Antworten zu Hast Du `nen toten Vogel in der Tasche?

  1. Dein amüsanter Text ließ mich an den schönsten Versprecher denken, den ich je gehört habe. In einem Seminar wurden Verfahrensweisen verabredet. Da meldete sich ein Mitstudent und sagte: „Da müssen wir aber furz koher noch…“

  2. dergl sagt:

    Die Wendung mit dem toten Vogel kannte ich nicht. Bei „Kerl inne Kiste!“ fiel mir ein, dass meine Mutter das früher häufig gesagt hat. Der Satz ist mir aber auch bestimmt 30 Jahre nicht mehr untergekommen.

    Darf ich’s verlinken? Also woanders, mein Blog ist ja zu.

  3. Anna-Lena sagt:

    Was für eine herrliche Anekdote, ich lach mich schlapp! Unser Hund hat gelegentlich Flatulenzen, dem werd ich das beim nächsten Mal erzählen, aber sowas von!

  4. Lange nicht mehr so gelacht am Computer. Oder heute vielleicht doch. Ich wollte eine Mail an eine Frau „Stockenhuber“ schreiben und das Korrekturprogramm schlug mir vor: „Stubenhocker“ – gut, dass ich das abgelehnt habe.
    Und gut, dass ich allein in meiner Wohnung lebe und im Verdachtsfall nicht angemüffelt werde.

  5. Das mit dem „auf den Frosch treten“ ist `ne witzige Lösung. Muss ich mir merken!

  6. Schön, wie du hier Dampf ablässt und allen Stinkern den Wind aus den Segeln nimmst.

  7. Mitzi Irsaj sagt:

    Mittlerweile gibt es, glaube ich, für wirklich alles einen extra Tag. Bestimmt gibt es schon Kalender, damit man auch keinen vergessen kann. Manche sind schon etwas bescheuert. Wenn dann aber eine so wie du so herrlich amüsant darüber schreibt, dann spätestens hat auch dieser Tag seine Berechtigung. Liebe Grüße

  8. Herr Ösi sagt:

    In Ösiland würde man fragen: Host an Koffa o’gstöt? – Hast du einen Koffer abgestellt?

    Wobei nicht erwiesen ist, dass, wenn einer singt: Ich hab noch einen Koffer in Berlin … es automatisch heißt, dass er oder sie dort kräftig gefurzt hat … 😉

    • Lo sagt:

      Ja, ja, ja, das ist die Berliner Luft, Luft, Luft,
      So mit ihrem holden Duft, Duft, Duft,
      Wo nur selten was verpufft, pufft, pufft,
      In dem Duft, Duft, Duft,
      Dieser Luft, Luft, Luft.

Schreib mir! :-)